del rey „immemorial“

del_rey_immemorialdel rey kommen aus chicago, damals durch den standardsetzenden durchbruch von tortoise so was wie das epizentrum von postrock geworden, und setzen der schwere/bewussten schwerfälligkeit/dem schwermut vieler heutiger genrekollegen eine art von uptempo version entgegen. die besetzung von del rey mit zwei schlagzeugern (die live auch gern im vordergrund präsentiert werden) ist an dieser haltung vielleicht nicht ganz unschuldig, auch wenn doppeltes schlagzeug natürlich in keiner weise heisst, dass jetzt auch die ganze musik irgendwie schneller sein muss...

 

rhythmische dichte ist da wahrscheinlich eher das zauberwort: diese lässt, unabhängig der tatsächlichen geschwindigkeit einen schub, ein unbändiges vorwärtstreiben entstehen; unruhig, umtriebig, in bewegung; nie stillstand. der gitarrensound, irgendwo zwischen clean und crunch und (nicht zuletzt) der massive einsatz des fender bass VI, einem „bass“, der irgendwo zwischen baritongitarre und tatsächlichem bass zu verorten ist und so ein eher tiefmittiges statt bassiges fundament liefert (und außerdem einlädt, auch die hohen lagen zu erkunden) unterstützt diese haltung massiv: etwas in der luft schwebend statt fundamental mit dem boden verhaftet, sich mehrfach umspielende linien, den einzellinien folgende delayschatten; bewegungen, verschiebungen, neue schichten... und schließlich: natürlich gehen auch die gewählten harmonien in die richtung nach vorn/oben/offen. und voilá: selbst ein intro hat von der ersten sekunde an alle regler auf abflug. „immemorial“ ist damit, im gegensatz zu den vielen postrock-sofa-platten, vielmehr die version des genres fürs autofahren...

und „these children that come at you with knives“ der absolute killertrack (nicht nur dieser platte).

schöne grüße

N

http://www.dlry.net/

http://www.myspace.com/delrey