Sista Argie & The Rebel Solution Band sind die Headliner des diesjährigen Roots Up Festivals in Köln. Das ist völlig gerechtfertigt, denn die Frau aus dem deutschen Norden haut Offbeatmusik raus, die vor allerschönster Simplizität glänzt, vor gekonnter Minimalistik glitzert. Der Reggae von Sista Argie beruft sich auf die einstigen Stärken des Genres: Ein solides Fundament aus drum & bass, verziert mit mit kleinen feinen Schnörkeln von Gitarre, Keyboard und Bläsern. Da scheint der 70er Roots und der Rocksteady durch.
Dazu flowt die Sista mit ihrer Soulstimme in deutschen und englischen Vocals, die so gekonnt ineinander übergehen, dass man es kaum merkt.
06/07 BEABADOBEE in der Haldern Pop Bar, Haldern !!AUSVERKAUFT!!
Beabadobee wuchert häufig mit kernigen Gitarrensounds, die unter Shoegaze-Verdacht stehen. Das zweite Album "Beatopia" zeigt uns aber auch die weiche Seite der jungen Britin. Auf "Beatopia" geht es beizeiten ziemlich gefühlig zu, man hört hier und dort Streicher und Harfen und manchmal brennt im Hintergrund ein Lagerfeuer. So auch auf ihrer aktuellen Single "Glow", die ganz eindeutig ein klassischer Love-Song ist.
Mit dieser Mischung heimst sie inzwischen Preise ein und füllt Hallen. In das gemütliche Ambiente der Haldern Pop Bar kommt Bea allerdings mit einer Special-Akustik-Show.
Das wird ein spannender Gig, denn im Vorfeld stellt sich die Frage, welche Beabadobbe man in Haldern sehen wird. Auf jeden Fall ist es eine einzigartige Gelegenheit, die 22-jährige in ganz kleinem Rahmen zu bewundern.
Foto: Erika Kamano
03/07 DOPE LEMON im Stollwerck, Köln
Sicher nicht nur das männliche Publikum träumt davon, dem ultracoolen Crooner Dope Lemon im Kölner Stollwerck zujubeln zu können. Ein Konzert mit urbaner Lässigkeit und Alkohol auf der Bühne. Der Australier begeistert in seiner Heimat mit schmachtenden Soul in stylischen Klamotten. Das kann derzeit kaum jemand besser als Dope Lemon, der sich an großen Vorbildern der 60er und 70er orientiert.
Der Abend wird garantiert hammercool, wenn Dope Lemon die ersten Stücke seines neues Albums "Kimosabè" in Köln vorstellt. "Kimosabè" erscheint am 1. September.
www.dopelemon.com
www.buergerhausstollwerck.de
Die Pudeldame bittet zum Tanz
Selbst dann, wenn ihr diesen Song total scheiße findet, ihr werdet ihn nicht vergessen. "Come on humanity" schraubt sich ins Hirn, wie die Zecke in die Haut. Es ist die neue Single von Pudeldame und zeigt einmal mehr, dass Tanzen der hauptsächliche Beweggrund der Band ist.
Die vier Jungs, die einmal aus Lübeck aufbrachen, stehen für bewegende Sounds, die sich nicht für den Küchenstuhl eignen. Die Musik von Pudeldame zielt auf den Dancefloor. Das ist Pop in all seinen tanzbaren Ausprägungen.
Der neue Song ist in Text und Musik so herrlich unprätentiös, aber dennoch sehr wirkungsvoll. "Come on humanity" ist der Titeltrack des kommenden Albums, das Pudeldame mit dem renommierten Wiener Produzenten Zebo Adams auf die Beine gestellt hat. Das Album ist für Ende September angekündigt.
Freddy ready go
Alle diejenigen, die Faada Freddy bereits live sahen, werden die lebendige und treue Fangemeinde des Senegalesen kennen. Diese Kinder des Freds freuen sich auf morgen wie Weihnachten. Denn am Freitag erscheint das neue Album von Faada Freddy nach geschätzten sieben Jahren Pause! "Gospel journey" war das letzte Album von Faada Freddy. Trotz der langen Zeit ist es nun lediglich eine Mini-LP geworden mit fünf Stücken, die aber genau dort anknüpfen, wo "Gospel journey" endete.
Soul, Blues, Gospel, A capella und 'ne Menge Chorarbeit bietet uns Faada Freddie auch auf " Tables will turn" an. Das ist altbewährt und wird eingeschworene Fans begeistern. Andere wird es womöglich ein wenig langweilen. Besonders wenn es sehr seicht wird wie bei "So amazing". Eine Art Sommernachts-Piña-Colada-Reggae, bei dem sich Bruder Bob sicher im Grabe dreht.
Aber der Titeltrack macht das wieder gut und ist die perfekte Sing-along-Granate für die kommenden Auftritte.
Gefährlich
Mit Leopard legen wir euch heute bereits die zweite Band ans Herz, die sich der ganz gradlinigen Rockmusik verpflichtet fühlt. Denn auch Leopard hat das Wesen des Rock verinnerlicht. Die Berliner Band klingt nicht gepflegt, sondern dreckig. Nicht angepasst, sondern relevant. Nicht nach Konsens, sondern nach Krawall.
Nach zwei EPs steht nun bald das Debütalbum ins Haus. Und wer die vier Jungs und ihren Output seit 2020 verfolgt, hört der Band bei der kontinuierlichen Entwicklung zu. Die erste Single des neuen Albums "Warnung" dokumentiert den nächsten Schritt im Leben der Band. Schreiende Gitarren, irre Trommeln, dröhnender Bass und schneidender Gesang. Das ist so gefährlich, dass eine Warnung angebracht ist.
Nehmt die Warnung als Hinweis, das Album "Überleben" im September ja nicht zu verpassen.