23/11 RAH & THE RUFFCATS im Hot Jazz Club, Münster

rah the ruffcatsSeit 2007 stehen The Ruffcats für gediegenen Bandsound. Diese Funksouljazzband hat unzählige Künstler und Künstlerinnen begleitet und eindrucksvoll den Rücken gestärkt.
Nun haben sie sich nicht zum ersten Mal mit RAH zusammen getan. Der nigerianische Rapper ist inzwischen in Berlin zuhaus und hat sich dort einen Namen gemacht. The Ruffcats und RAH haben aus sporadischer Zusammenarbeit ein Albumprojekt gemacht. Das Debütalbum "Orile to Berlin" von RAH & The Ruffcats ist im Juli bei Sonar Kollektiv erscheinen.
Hier verbindet sich die Klasse der Ruffcats mit dem Talent von RAH zu unwiderstehlichem Afrofunk in kutiesker Ausprägung. Also wirklich: Wenn das Fela, der Godfather des Afrobeats, noch hören könnte, wäre er neidisch. Und würde vermutlich The Ruffcats zu seiner Hausband machen.

hotjazzclub.de
ruffcats.de

Foto: Jens P. Neumann

06/11 O YAMA O im Turistarama, Köln

rM O Yama ODas Londoner Quartett O Yama O besteht aus der Musikerin und Künstlerin Rie Nakajima, der Percussionistin und Fotografin Marie Roux, der Café-Oto-Mitbegründerin Keiko Yamamoto und dem Violinisten Billy Steiger. In ihren meist kleinen, intimen Auftritten erkunden sie die Rhythmen von häuslichen Routinen und die erhabene Schönheit des Alltäglichen. Mythen, Traditionen und Gesten des Pop treffen auf die demokratischen Qualitäten des Unspektakulären. Japanische Volksmusik wird assoziiert mit geflüsterten Träumen und domestischem Geschichtenerzählen. Texturen entstehen durch minimale Handbewegungen und Berührungen.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe reiheM tritt die Londoner Band zum ersten Mal in Köln auf.

reihe-m.de
turistarama.de

Foto: Wendy Huynh

17/10 SHELTERBOY im Druckluft, Oberhausen

shelterboyShelterboy kommt aus Zwickau nach Oberhausen und überwindet dabei eine maximale deutsche Ost-West-Entfernung. Der Typ überwindet sowieso einige Schranken mit seinem durchdachten Indie-Pop. Er hat sein neues Album "Mercyland" dabei und dies verspricht, dass ihr euch auf eine Party im Druckluft freuen dürft. Da Shelly aber auch ein message man ist, bekommt ihr das volle Paket: Spaß und Botschaft!

www.shelterboy.com
www.drucklufthaus.de

Foto: Dominik Friess

Munkeln im Dunkeln

Die Frau aus dem Süden Londons hat jetzt ihr Debütalbum "Speak in the dark" veröffentlicht. Es ist ein Werk vielschichtiger Sounds geworden. Es ist jazzig, nimmt Fahrt auf bei den Drum&Bass inspirierten Tracks und wird spirituell, wenn Tara Sitars und indisches Ambiente in die Songs einbaut. Ein fesselnder Blend verschiedenster Stile, gepaart mit fettem Sound und Tara Lilys aufälliger Stimme.
Die Stimmungen von "Speak in the dark" reichen von Tod bis Party, von Traum bis Tanz. Daher wird vermutlich jeder etwas auf dem Abum für sich entdecken können. Lobeshymnen für Tara gab es bereits reichlich. Jetzt könnt ihr urteilen, ob das nur welke Vorschusslorbeeren waren oder ob mit Tara Lily aus London eine bunte Blüte im Popgarten erscheint.

taralilymood.com

So viel Gefühl

Es ist irgendwie eine Vortäuschung falscher Tatsachen, wenn man einen solch wunderbar melancholischen Song "Easy" nennt. Aber auch typisch für die Wiener Geschwisterband Wallners. Denn "Easy" klingt gleichermaßnen lässig wie melancholisch. Der Song passt perfekt in diesen Gemütszustand irgendwo zwischen allem, den doch jeder kennt.
Mich erwischt "Easy" gerade in einer Scheißstimmung zwischen tiefer Traurigkeit und großer Wut. "Easy" könnte zu keinem besseren Zeitpunkt auftauchen. Weil "Easy" dafür steht: Sich mies zu fühlen muss auch mal ok sein.
Wallners' aktuelle Single überzeugt mit einem feinen Klavier, das von verhallten Gitarren unterstützt und von geisterhaften Synthies begleitet wird. Ein unglaublich emotionales Stück Pop.
Heute schon etwas gespürt? Freude oder Überraschung? Melancholie oder Traurigkeit? Das ist gut so. Denn nur wer spürt, der lebt.

instagram.com/wallners

Bald scheiße berühmt

„Mein ganzes Leben lang hatte ich eine bestimmte Vorstellung von Rockmusik“, sagt Jack Merrett. Wie seine Vorstellung genau aussieht, wissen wir jetzt. Mit dem Debütalbum "Party album" von Famous hat Jack das nun sehr genau dargelegt.
Und man merkt, dass der Mann eine ganz spezielle Vorstellung von Rockmusik hat. Das ist Post-post-Punk, ich höre im Hintergrund Lou Reed, da sind die Beatles. Geprägt von gigantischen Riffs, explosiven beats und unerbittlichen Keyboards ist "Party album" eine wahnsinnig dichte, intensive Ansammlung von neun Songs. Fette, körperbetonte Tracks, die richtig Dreck an den Stiefeln haben. Rock'n'Roll wie man ihn in unseren digitalen, KI-nahen Soundwelten mittlerweile viel zu selten hört.
Die Band prügelt den Frontmann durch die Songs und dieser revanchiert sich mit Geschrei und Geflüster. Ich wette, bei Famous-Gigs wird viel Bier getrunken, geraucht und kondensierter Schweiß rinnt am Beton hinunter.
Großartig!
"Party album" erscheint am 11. Oktober über untitled recs.

instagram.com/famous0000000000