Wenn ponchotragende Flötisten in der Fußgängerzone musizieren ist das vermutlich kein Latin-Crossover.
Aber die Musik der Grupo Fantasma aus den USA ist solcher Latin-Crossover, der sich selbstredend zwischen Tradition und Moderne bewegt. Dieser Selbsteinschätzung sei der Vollständigkeit halber hinzugefügt, dass allen, die keine ausgewiesenen Experten lateinamerikanischer Musik sind, das Aufspüren des Crossover-Wesens bei "El existential" nicht leicht gemacht wird. Es ist zunächst einmal klassisch-lateinamerikanische Popmusik, die in jeder Bar Tropical des nördlichen Ruhrgebiets gut aufgehoben wäre. Sicher brezelt Adrian Quesadas Gitarre dann und wann ordentlich untypisch dazwischen und auch Reggae- und Funkelemente findet man hier und da, wie z. B. bei "El consejo" oder "Hijo".
Aber letztendlich ist "El existential" dominiert von südamerikanschen Sounds, die man lieben muss, will man die Grupo Fantasma mögen. Denn machen wir uns nichts vor: Die unplugged-Versionen der Songs auf "El existential" könnten ohne Störgefühl auch von flötenden Wanderponchos vor Hertie gespielt werden.
Erscheinung: 2010 (02.07.)
Label: Nat Geo Music
www.grupofantasma.com
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