deklination der möglichkeiten, veröffentlicht von gears of sand.
nach einem kurzen auftakt („do birds“), einem im sound auf skurrile weise leicht korrodierten minimaldrone mit klaviertaktung, ganz vorsichtig voranschreitend, beginnt die vorstellung der „main titles“, eines harmoniumähnlichen melodiemotivs („practice“), rein repetetiv, interessanterweise ohne den leisesten hauch von langeweile; ein weiteres beispiel für mirko uhligs fähigkeit, derartiges mit leichter hand zu entwickeln. der warme, leicht verhallte (und im hintergrund dronebegleitete) klang wird durch eine studie in vogelgesang begleitet, die das ganze wie eine veranstaltung irgendwo in einem lichten wald an einem sommertag erscheinen lässt; lässige stimmung rules. beinahe so wie an einigen stellen der „VIVMMI“, die übrigens gerade von plinkity plonk in mikroauflage auf vinyl wiederveröffentlicht wurde… und so wie auf der „VIVMMI“, wo diese stimmung schnell unwirklich wird oder ins surreale umkippt., zeigt die #3, „their songs“, allein durch einen wechsel der harmonie (die vögel haben den wald nicht verlassen, trotzdem) auf, wie sich der himmel verfinstert und der vorher heitere ort unheimliche schatten erhält. kapitel #4 („while they“) wirkt dann auch wie die menschenleere landschaft, wo nur noch das käuzchen schreit und im weiteren nur eine abstraktion eines fernen spechts sich traut, akustisch aufzufallen. #5 („sleep“) spiegelt schließlich die #1 noch einmal, eine klammer um das kernwerk der „gyokuro“(?).
#6, „in the gardens of gyokuro“, schließt harmonisch an, bewegt sich dabei in die reine fläche und kann so auch als coda verstanden werden; eine coda, die aufgrund ihrer einnehmenden harmonie und deren aufbau weit mehr leistet, als eine weitere, sehr schöne VÖ aus dem hause uhlig abzuschließen und stattdessen (oder besser: darüber hinaus) lust macht auf mehr. zum beispiel, die titelnamen mal im zusammenhang zu lesen…
schöne grüsse
n
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