fall of efrafa „the warren of snares“

fall_of_efrafa_the_warren_of_snaresbei diesem in allen belangen epischen release bietet es sich wahrhaftig an, mit dem visuellen anzufangen.

 



und genau deshalb zuerst: die musik. schließlich stellt auch das label denovali, trotz aller qualität der physischen aufmachung bei seinen veröffentlichungen immer die musik in den vordergrund. zumindest lese ich so das angebot, bei jedem release die musik vorab hören und sogar umsonst herunterladen zu können. was nutzt schließlich die schönste verpackung, wenn der inhalt nicht stimmt?

fall of efrafa kannte ich bis zum letzten denovali swingfest gar nicht und zu diesem zeitpunkt war das ende der band bereits besiegelt, die abschiedstournee lief, die damals angekündigte „the warren of snares“ box gleichzeitig zusammenfassung, höhepunkt und testament. und das ist dann natürlich schon ambivalent: sehr gut (weil so auch vergriffenes wieder erhältlich ist), ziemlich schade (weil: was hätte wohlmöglich noch kommen können) und sehr schade (weil: nach derzeitigem stand nichts mehr kommen wird). aber bevor hier irgendwer etwas in den falschen hals kriegt (und nochmal: komplettes hören, nicht nur für die skeptiker, über die labelseite möglich): das sichere gespühr von fall of efrafa für bis zu 20 minuten lange epen voller (melancholischer) kraft und melodie, mit einem aufbau, der auch mal minutenlang zulässt, einfach nur eine einsame gitarre stehen zu lassen und ein gesang, irgendwo zwischen (post-) hardcore und (nur mal so als bild) leatherface, lassen alle 6(!) LPs der box zu einem durchgehenden erlebnis werden. ohne klischee-riffs, ohne klischee-breaks. statt dessen atmosphäre, aufbau, kraft und spannung. absolut sinnentleert, hier einzelnes herauszuheben, keine hänger, ein flow über 12 seiten. und, weil fall of efrafa mit dynamik umgehen, ein immer wieder überraschender flow zudem. auch für nur-post-irgendwas-hörer(innen); es muss nicht immer nur instrumental sein; gerade der gesang übernimmt hier sehr oft die rolle der dynamischen ergänzung (neben der der melodie).

der sound rau ohne aufgesetzte garagenattitüde; voll, ohne überfett zu sein; „naturbelassen“ träfe es am besten, wenn das nicht in bezug auf elektrische musik leicht komisch klingen würde. in jedem fall heisst das: keine überflüssigen studiotricks, die musik so, wie sie gespielt wurde, organisch, lebendig.


6 LPs (owsla, elil, inlé incl. the burial, tharn remix, graues vinyl mit grau/silbernen labels; schwarze sleeves, bedruckt; poster; buttons; zwei weitere siebdrucke auf schwerer pappe; stofftasche; geschmiedete (!) eisenskulptur (im halbrelief) und das alles in der schwarz bezogenen box mit silbernem center-artwork. das muss erst mal jemand toppen. episch, wahrhaftig.

schöne grüße??

N

www.fallofefrafa.com
www.denovali.com