kodiak „kodiak“

kodiak „kodiak“was will ICH machen / was wollen wir machen / wo ist das unbestellte stück(chen), das wir uns greifen können / was gehört dazu / was ist überflüssig / wie wird es etwas GANZES / wie wird es so einzig, dass es „WIR" ist /
wo ist der schlüssel zu dieser (magischen) kombination?

ein teil der antworten zu diesen geheimnissen liegt darin, keinen bestandteil für unwichtig zu halten: die formatfrage als kombi der relevanten möglichkeiten (vinyl; in opakweiss oder opakeisblau + free download mp3 von der webseite). die optik: neben der vinylfarbe das reduzierte schneelandschaftscover mit seiner fährte ins nichts. ok, und dann, bei musik der kern, das eigentlich entscheidende: natürlich die musik als summe von komposition, zusammenspiel und sound:
kodiak lassen auf diesem debüt (!!!) zwei epen von stapel („beginning" / „end"), die aus zugleich minimalistischen wie monolithischen setzungen ein gewebe von schwere + metamelodie flechten, dass trotz scheinbarer hypnose durch wiederholung eine so starke varianz in den details enthält (und das, ohne sich jemals in diesen zu verlieren), dass der ablauf beider stücke unvorhersehbar bleibt; die verlorene stimmung, die aus beiden stücken spricht (aus „end" sogar noch ein wenig stärker) als alles zusammenhaltende atmosphäre aber nie in frage gestellt wird. das ganze fast ausschließlich mit den drei standard-instrumenten und (zumindest hört es sich so an) sehr wenig overdubs. stimme spielt nur an wenigen stellen eine rolle + bleibt, fast wie fieldrecordings, mehr eine textur als botschaft. ansonsten ist alles gitarre + bass + reduziertes schlagzeug, der gemeinsame akkord das zentrum. andeutungen von varianz (durch gitarre + rückkopplung), aber auch fast-stille die elemente der dynamik plus die wenigen stellen der rhythmischen verdichtung.
und dann, das zusammenspiel: organisch, alle 3 mit dem intuitiven wissen um den punkt; damit, trotz der (gewollten) rhythmischen dehnung der stücke unglaublich eng beieinander, fokussiert und frei zugleich, auf den punkt gespielt ohne jede maschinenhafte starre, „swing" durch umspielung, fühlen statt wissen. zusammenhang.
ja, und der sound: hat hier noch jemand zweifel? so wie die stücke den akkord über mögliche eskapaden des einzelnen instruments stellen, so auch der sound: gitarre + bass bilden eine soundeinheit, selbst das schlagzeug bricht aus diesen säulen nur selten aus. dabei offen + warm, breit, mit einer verzerrung, die aus sich selbst heraus lebt. dieser sound ist so dreidimensional (und eigen), dass sofort der erste akkordeinsatz im ausklang des (auch organisch / rau klingenden) cello-vorspiels (ok, dies ist die einzige sonstige zutat und als wegbereitung lässt sie das dann kommende nur umso stärker leben) sowieso schon alles klarmacht.

wer nur irgendwie auf angedoomte (fast-)instrumentalmusik steht, kommt hier kaum dran vorbei. selbstversuch auf der webseite ohne ausreden pflicht, die vinylversion noch viel mehr.
perfekt.

schöne grüße

n

ps: auf der labelseite noch ein paar vergleiche zu anderen verdächtigen...


www.myspace.com/kodiakdoom
http://denovali.com/kodiak/