Ian Simmonds - The Burgenland Dubs

Deutsche BurgenEin Londoner DJ fühlt sich vom "klangkreativen Spirit" der Stadt Jena angezogen, siedelt um und kauft sich im burgenländischen Weinanbaugebiet Sachsen-Anhalts eine verlassene Burg, die auch noch Wendelstein heißt. Er richtet sich dort ein Tonstudio ein, und nimmt innerhalb zweier Jahre  "The Burgenland Dubs" auf. Davon ist jedes Wort wahr, denn selbst für eine an Marktstrategie orientierte Promotionidee scheint die Geschichte zu abgedreht.

Wir gehen also davon aus, dass Ian Simmonds sich tatsächlich auf Burg Wendelstein verschanzt und an seinen Dubs gewerkelt hat. Das resultierende Album zeigt wie umfassend und weitreichend der Begriff Dub gehandhabt wird. Dub hat sich von seiner Historie entkoppelt und kann von seinem reichhaltigen Erbe lediglich den Part Soundtüftelei antreten.

Wie im vorliegenden Fall. Ian Simmonds erschließt einen Klangkosmos, der sich aus vielen Traditionen speist. "The Burgenland Dubs" machen dem der Region nachgesagten klangkreativen Spirit alle Ehre. Beim vorbeigehenden Hören bleibt zunächst die Ethno-Komponente im Ohr, beim nächsten Mal meint man ab und an Afrojazz zu hören, später entdeckt man Piano, Gitarre und Trompete, die einen noch deutlicheren Jazzbezug markieren.

Simmonds baut all diese Elemente auf einer elektronischen Basis seiner Dubs ein, die für den sphärischen Faktor der Burgenland Dubs stehen. Die akustische Instrumentierung verschmilzt mit den elektronischen Beats der 13 instrumentalen Stücke zu einer unerwarteten Natürlichkeit. Es entsteht ein fast schon heimeliger Sound, den man weniger in einer spukigen Ritterburg denn im eigenen Wohnzimmer verorten würde.


Erscheinung: 2009 (10.08.)
Label: Musik Krause
www.iansimmonds.de
www.myspace.com/djiansimmonds
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