"The best record of the 00s" (Robin Pecknold - Fleet Foxes).
Gut, in 2009 kann man solche Behauptungen aufstellen - immerhin ohne das Risiko einzugehen, nach hinten raus böse überrascht zu werden. Wahnwitz und Wagemut würde ich aber generell unterstellen, trotz meiner eigenen Neigung zu Superlativen. "Beste Platte des Jahrzehnts" ist schon mehr als dezentes Anpreisen und steigert die Erwartungshaltung ungemein.
Okay, erwartungshaltungbeiseitelassenversuchend: "Veckatimest" umschmeichelt das Ohr mit poppig anmutenden Melodien, hat dabei einen großartigen Indiesound, der teilweise deutlich an die Fleet Foxes (das erklärt die Begeisterung Pecknolds) erinnert. "Poppig anmutend" - der Ersteindruck - schwindet jedoch mit der Zeit.
Komplexe, abwechselungsreiche aber erkennbare Arrangements und eine gigantische, jedoch nie überladene Instrumentierung, treten mit jedem Hördurchlauf deutlicher zutage und formen eine dynamische, trotz aller Opulenz ständig klare, konturierte Landschaft, die zwischen luftigen, hoffnungsvollen Pophöhen und dunklen Melancholietälern grenzenlosen Facettenreichtum zeigt.
"Veckatimest" funktioniert als Gesamtwerk, und Grizzly Bear binden das Talent eines jeden Mitglieds so geschickt ein, dass deutlich mehr als die Summe der einzelnen Teile entsteht. Multiplikation statt Addition. Da wundert es auch nicht, dass Größen wie Feist, TV On The Radio und auch Radiohead sich gerne mit Grizzly Bear als Support schmücken.
Mit Verlaub: Scheiße, diese Band ist gut. Auch wenn das mit dem best of the 00s immer noch übertrieben ist.
Webseite: http://www.grizzly-bear.net/
Myspace: http://www.myspace.com/grizzlybear
Label: http://www.warprecords.com/