tim hecker „an imaginary country“

Image2 dinge sind die grundpfeiler dieser platte: das direkte an-knüpfen an „harmony in ultraviolet“, was die stimmung betrifft, und ein gleißendes klangspektrum in den meisten der 12 tracks.

gerade diese sehr höhenbetonten, an den rändern schon aufreißenden multischicht-drones erzeugen eine atmosphäre unruhiger erwartung; sehr aufbruchhaft, bewegend und schieben, bei „sea of pulses“ dann auch noch durch ebensolche basspulse zusätzlich angetrieben, an auf der fahrt durch den imaginary country, dessen wesen in tim heckers vorstellung (scheinbar?) weniger düster ist, als die ultravioletten harmonien des vor-gängers (wenn man bei dieser zählweise das dazwischen liegende album mit aidan baker mal eben überspringt) und selbst harschere titel wie „pond life“ bleiben so mit ihrer stimmung ein wenig auf distanz, wie ein gewitter, das sich am horizont mit voller wucht entlädt, aber eben auch dort, in weiter entfernung bleibt.
erst im zweiten teil dann auch vermehrt ruhige, weite, atmosphärische stücke, wie besonders das delayverliebte „borderlands“ oder der ganz ferne chor der „utropics“. und mit „currents of electrostasy“ geht tim hecker sogar bis fast zu den minimalistisch ruhigen bahnen des debüts „haunt me, haunt me, do it again“ zurück.
seine typische melodieführung und der gestus, stücke mal direkt ineinander übergehen, mal fast schon brutal aneinander stoßen zu lassen finden sich auch hier ein weiteres mal in reinform; warum ich hier nicht, ebenfalls ein weiteres mal, stagnation auf hohem niveau vorwerfe, ist mir jetzt gerade selbst nicht klar. vielleicht, weil die platte so gut ist?


schöne grüsse

n

ps:
die starke verbindung zur „harmony in ultraviolet“; und noch so ein indiz: „100 years ago“ + „200 years ago“, start und en-de, sind genau so spiegelbildliche brüder und schwestern wie „rainbow blood“ / „blood rainbow“ (die auf der „harmony“ den gleichen job hatten / haben).

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