2 stücke mit einer länge, die fast ein ganzes album füllen kann, mit ideen, die definitiv ein ganzes album füllen würden (wenn nicht mehr). wie ein medley. wenn dieses wort (nur für mich?) nicht so einen schalen beigeschmack hätte, dann wäre das die treffende charakterisierung.
vanessa van basten, das (erweiterte) italienische duo mit dem unitalienischen namen setzt sich mit der „psygnosis" ep gekonnt zwischen alle stühle. die wie eine (höchst homogene, aber eben:) collage den hörer verblüffenden stücke (und da besonders die #1, „tutto avanti all'tndietro") pendeln zwischen härte + lyrik / harmonie + dissonanz / umgarnung + opposition / shoegazer + metal / punk + pop / gaspedal + stopp / direktheit + ätherik und was weis ich noch allem. schwer zu sagen, wer so etwas in dieser homogenen verwebung noch macht und erst recht, ob das überhaupt sonst einer so angeht.
dabei der vielleicht stärkste unterschied zu der vielzahl der anderen „post"-irgendwas bands: der fuss ist schwerpunktmässig auf dem gaspedal, nur selten gelockert, typische elegische-atmosphären-aufbau-parts, sonst nahezu unbedingtes stilmittel, sind in ihrer rolle weitestgehend ersetzt durch harmoniewechsel, (gewollte und auch gekonnte) brüche, unterstützt durch soundwechsel der gitarre. und wenn dann doch einmal kurz das tempo herausgenommen wird, so klingt es viel mehr wie ein outro (des parts, der gerade beendet wurde), als ein typischer atmosphären-part der post-was-DIN-vorschrift.
die ep erhält dadurch einen stürmischen charakter, der der eigenständigkeit von vanessa van basten gut zu gesichte steht. entsprechend verzichtet dann auch roberto della rocca, der drummer auf der „psygnosis" ep, völlig auf ebenso bekanntes laid-back drumming und schiebt lieber auch ruhigeres ruhelos an...
wem das noch nicht reicht: auch gitarrist morgan bellini fährt einen recht eigenständigen sound, vielfach dicht bepackt mit fx und auch bei kante ohne diesen erwarteten (?) breitwand-noise-effekt. stattdessen sich eher wie ein vogel über der rhythmusgruppe in der luft drehend und eben nicht wie ein distortion-monolith, fundamentiert im fels.
das ganze übrigens abgeschmeckt mit ein paar zutaten aus der tasten (orgel) und elektronischen küche (fiel-recordings und elektronik). aber keine angst: der focus sind die saiten.
schöne grüsse
n
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