Nat King Cole - Re: Generations

Nat King Cole - Re: Generations§ 14 Abs. 3 des Bestattungsgesetzes besagt, dass Tote nur mit Genehmigung der örtlichen Behörde, in deren Bezirk sie bestattet worden sind, ausgegraben werden dürfen.

Nach 44 Jahren ist Nat King Cole wieder einmal, und mit Sicherheit genehmigt, ausgegraben worden. Der Grund ist sein anstehender 90. Geburtstag. Deshalb wurden die Original-Tonspuren von Cole-Songs lebendigen Künstlern der Rap-, Reggae- und Pop-Welt zur Verfügung gestellt, die sich genehmigt daran vergreifen durften. Das ist nichts Neues, 1999 wurde dies z. B. mit Material von Bob Marley zelebriert ("Chant down Babylon"). In diesen Zusammenhängen wird dann viel mit Vermächtnis, Relevanz, Songklassikern, Unsterblichkeit und ähnlich schwülstigen Begriffen gearbeitet. Oder sollte man behaupten, dass aktuellen Artisten nicht Springendes mehr einfällt?

Diese Diskussion braucht man nicht zur Beurteilung von "Re: Generations", weil diese nämlich ganz einfach ist. Die Platte ist schlicht gut. Das Werk enthält Bearbeitungen von Cole-Klassikern, deren Titel vielleicht nicht jedem geläufig sind, beim Hören kommt es jedoch zum Achso. Die Bearbeitungen legen neue Beats unter Opa Nats Gesang. Manches Mal bekommt der tote Mann einen lebenden Duettpartner wie z. B. Damian Marley. Die Remixe decken ein breites Spektrum ab, von nah am Original (will.i.am & Natalie Cole "Straighten up and fly right", Cut Chemist "Day in day out") über angeschrägte Versionen (Just Blaze "Pick-up", TV on the radio "Nature boy") bis zu überaus interessanten Neubearbeitungen, wie beispielsweise "El Choclo", aus dem die Brazilian girls einen Elektro-Tango machen durften.

Gutes von gesternDamit ist "Re: Generations" schön zu Kaffee und Kuchen am Sonntag Nachmittag, aber auch zum besserwissenden Intensivstudium erfahrerner Musikenthusiasten geeignet.


Erscheinung: 2009 (06.03)
Label: Capitol
www.natkingcole.com