Zur Stärkung des Arbeiterimages tragen die gutbezahlten Angestellten des VfL Bochum derzeit Trikots mit aufgedrucktem Schmutz, die nicht erst dreckig malocht werden müssen. Die Abkehr von schnöseligen Hauptsponsoren der Bankenwelt hin zu bodenständigen Unternehmen wie kik oder netto wird in wenigen Jahren wahrscheinlich ihren Abschluss bei kodi oder Schlecker finden.
Das Image des Billigklubs manifestiert sich nun im stolzen Verachten von Trophäen und Würdigung der wahren Werte: Echte Freunde. Die Öffentlichkeitsarbeit des VfL gibt sich Mühe, hat aber nun vielleicht ein Eigentor geschossen. Denn im Fußball geht es doch irgendwie nur um die schnöden Trophäen und Pokale. Bei ungünstigem Saisonverlauf ist daher zu erwarten, dass die Anhänger über ein offizielles Mannschaftsfoto texten werden: Wir hätten gern Trophäen, aber wir haben nur euch!
Heute haben sie Chruszchow geholt. Zu sechst, so sehr hat der sich gewehrt. Ein schräger Typ war das, riesig und gewalttätig, ein Bild von einem Mörder. Hat mir immer erzählt, wie er sie umgebracht hat. Wahllos, egal, ob Frauen oder Männer. Hauptsache, sie waren allein unterwegs, irgendwo am Rande der Stadt, oder sogar in der Stadt. Wichtig war für Chruszchow, dass sie die Regel lernten. Die einzige Regel: Sei das Leben! Klingt seltsam aus dem Mund eines Mörders, aber das sagte er: „Sei es JETZT, HIER, so wie es ist. Das Leben als Distanz zum Tod, als ganz und gar MITTELBAR."
Diese Bundesligavorschau, die eine unter vielen, kann ebenfalls nicht ergründen, ob Magaths Grinsen sibyllinisch oder syphilitisch, Klopps Lachen sympathisch oder synthetisch und van Gaals Grimmen symptomatisch oder synnlos ist. Doch sie versucht es zumindest.
Heute war Bennos großer Tag. Benno von schräg gegenüber. Benno, der Kellnermörder.