Bakery - Lucy

bakery lucyHier backt jemand wahrlich keine kleinen Brötchen.

Nein, die Berliner Band Bakery hat mit ihrem Debüt "Lucy" ein dickes Brett vorgelegt. 12 Tracks, die eine Kategorisierung nur schwer ermöglichen. Vielleicht wird sich der ein oder andere an die selige TripHop-Ära zurück erinnern. Doch ganz zeitgemäß spielt auch die Elektronik eine tragende Rolle. Mancher wird einen jazzigen Bass heraus hören oder Marimba ähnliche Klänge, HipHop Beats kommen nicht zu kurz. Ein bisschen Lo Fi Soul? Oder eine bluesige Gitarre gefällig? Das Spektrum ist gewaltig auf "Lucy". Beim Durchhören von "Lucy" jagt ein Aha-Effekt den nächsten. Auch beim fünften Hören.

Dennoch beschleicht einen nicht das Gefühl, mit einem wirren Sammelsurium an Sounds zu tun zu haben. "Lucy" wirkt schwer durchdacht und ist weit entfernt von Klangkombinationen, die uns heute gern um die Ohren gehauen werden auf der Suche nach etwas Exklusivität. Viele kombinieren sich zu Tode, um Neues zu kreieren. Obwohl es doch in der Popmusik nichts wirklich Neues mehr geben kann. Bakery ist jedoch nach dran.

Die Songs auf "Lucy" sind äußerst intensiv mit hohem künstlerischen Anspruch. Indes schafft Bakery den Spagat zwischen Kunst und Eingängigkeit und weder das eine noch das andere ungebührlich zu betonen. Da überrascht es wenig, dass Bakery auf dem New Yorker Label Axis Mundi veröffentlicht.

Die komplexe Dichte des Debütalbums wird dann auch noch in Kontrast gesetzt zu dem unaufgeregten Bandnamen. Alles scheint hinterfragt und wohl überlegt auf "Lucy". Ein großartiges Album für sinnige Momente.

Hier das beeindruckende Video zu "Untitled":

Erscheinung: 2016 (18.11.)
Label: Axis Mundi
www.bakeallday.net