Batida - Batida

batidaIn den 80er des letzten Jahrhunderts hatte afrikanische Popmusik eine gute Zeit in Europa. Ebenso wie ein kokosbasiertes, eher feminines Mixgetränk: Batida Kirsch. Beides ist außer Mode gekommen.

Gott sei Dank, mögen manche meinen. Der portugiesisch-angolanische DJ Mpula sieht das anders, zumindest was die Musik betrifft. Denn „Batida“ meint im Angolanischen Beat bzw. illegale Compilation. Da Mpulas Projekt von beidem hat, lag es nah, dieses „Batida“ zu betiteln, genau wie das erste Album, was nun dabei herauskommt. Mpula war der Ansicht, aktuelle afrikanische Musik ist entwurzelt, vergisst die Traditionen großer afrikanischer Popmusik. Der Kuduro, die moderne angolanische Tanzmusik, wie sie z. B. die Jungs von Buraka Som Systema produzieren, würdigt für Mpula nicht genügend die Tradition. Es überrascht daher nicht, dass „Batida“ bei Soundway Records veröffentlicht wird, denn schließlich steht man dort für die Revitalisierung klassischer afrikanischer Sounds.

Und so enthält „Batida“, das 2006 ursprünglich als Radioshow in Portugal entwickelt wurde, eine Menge historischer Samples, die mit modernen Beats versehen wurden. Dazu gesellt sich ab und an ein wenig Rap. Das Ergebnis ist in weiten Teilen mitreißende Partymusik, die tatsächlich die guten Dinge von gestern und heute verbinden kann, so dass man sich fragt, ob man mal wieder Batida mit Bio-Kirschsaft probieren sollte.

Inwieweit das einfache, technische Zusammenführen alter und neuer Sounds der Königsweg für die Weiterentwicklung afrikanischer Popmusik ist, steht auf einem anderen Blatt.


Erscheinung: 2012 (20.04.)
Label: Soundway Records
www.facebook.com/batida
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