Der südfranzösische Krazy Baldhead verrät zwar nicht seinen wirklichen Namen. Doch würde es mich nicht wundern, sollte sein Familienname Jarre sein.
Dabei heraus kommt einerseits klangliche Elektronik typischer Ausprägung, bei deren Stücken man halt irgendwie an Weltraum denkt, wie beispielsweise „Alexanderplatz“. Dort meint man filmmusikalische oder gar klassische Einflüsse zu hören. Was nicht überrascht, ist doch Krazy Baldheads Erstling „The B-Suite“ von 2009 der Versuch, elektronische Musik mit klassischen Strukturen zu versehen. Das heißt jedoch nicht, das neue Album „The noise in the sky“ ist nur sphärisches Gedudel. Denn andererseits versteht es der Franzose, zwischenzeitlich richtig funky zu klingen. Tracks wie „Miles high“ oder „Empty boy“ nehmen einen mit und veranlassen zu mehr als Fußwippen. Das großartige „Slow motion“ verbindet eine wunderhübsche Elektromelodie mit Hightechhiphop-Beats und bei „Resurrection“ und "Day in, day out" könnte man meinen, das sei Funk, den man schon einmal bei Prince Charles und seiner City Beat Band in den 80er hörte.
Das Verwursten multipler Einflüsse bei „The noise in the sky“ ist daher nicht Selbstzweck, sondern führt zu einem Album, das zu verschiedensten Momenten passt und sicherlich Anhänger unterschiedlicher Lager findet. Was zu wünschen wäre, denn „The noise in the sky“ hat Potential für Unwiderstehlichkeit.
Erscheinung: 2012 (13.04.)
Label: Ed Banger
www.myspace.com/krazybaldhead
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