Vier Jungs aus Lissabons Vorort Buraka auf der Suche nach ihrem Sound bewegen sich auf der Schnittstelle zwischen Räucherstäbchen und 3-er BMW.
Fünf Jahre ist es her, dass die Vier anfingen mit Kuduro zu experimentieren. Kuduro ist eine hochexplosive Tanzmusik aus Angola, die dort in den 1980er entstand, als man Zouk, Calypso und ähnlich Karnevalistisches mit satten Beats verschmolz. Auf ausgetretenen postkolonialen Pfaden fand dieser angolanische Techno seinen Weg in die Clubs der portugiesischen Hauptstadt, um dort begeistert gefeiert zu werden.
Jetzt legen Buraka Som Sistema ihr zweites Album vor mit diesen clubtauglichen, doch ethnisch verwurzelten Sounds. Knallig, hart und schnell fährt’s einem in die Ohren und ins Gebein. Gleich zu Beginn erlebt "Komba" einen Höhepunkt. "Eskeleto" und der Titeltrack sind Hinhörer und Mitmacher und für jemanden, der bisher nicht mit sowas in Konatkt kam, am besten als Techno mit Voodoo-Flair zu beschreiben. In diesen beiden Stücken manifestiert sich eindringlich die spannungsgeladene Mischung aus harten Clubbeats und angestaubtem Weltmusikpathos.
Im weiteren Verlauf des Albums verlieren sich die Jungs zwischenzeitlich in mächtigem Gewummer ohne Unterscheidungsmerkmal. Komba ist ein großes Album immer dann, wenn die Symbiose aus World music und Techno gelingt. Dann ist es extracoole Weltmusik. Aber mehr extracool als weltlich.
Erscheinung: 2011 (28.10.)
Label: Enchufada
www.buraka.tv
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