wortspiel, der titel; so vermute ich. nur kenne ich mich mit barry white eigentlich gar nicht aus, dem soulman und vermutetem aufhänger. und komme über diese schiene daher nicht recht weiter...
dennoch, die richtung stimmt (zumindest zeitlich); kom sind in jedem fall in einem früher verhaftet; mit irgendeinem teil ihrer identität und dieser lässt sie wege gehen die ganz anders sind, als die, besonders harmonisch oft sehr gradlinigen, dynamik allein durch verdichtung und lautstärke erzeugenden „post-rock-standards“, die man fast automatisch erwartet, wenn diese bezeichnung in einem musikzusammenhang fällt. kom dagegen haben für meine ohren eine art spät-60ies flair und dessen harmonieverständnis lässt die vier leicht schwebend durch den raum driften, auch ohne massiven einsatz von effektgeräten, sondern eben fast allein durch die harmonischen wendungen; zusammen mit der tatsache, rhythmisch tendenziell laid-back zu arbeiten. schon mal ziemlich eigen, diese art. und noch eigenständiger, wenn man sich klarmacht (und mir ist es tatsächlich erst nach mehrmaligen hören aufgefallen), dass einzelne tracks, „teer“, z.b., gar nicht so langsam sind, fast uptempo...
und eigen eben auch in der soundästhetik: starker focus auf einen klaren sound ohne verzerrung in luftiger mischung ohne zu viele overdubs, wobei sich die gitarre, trotz ausgewogener abmischung an sich, mit ihrer appregioarbeit dennoch leicht nach vorn schiebt. zentraler unterschied zu anderen aber: der gesang, der durchweg eine gleichberechtigte rolle neben dem gewebe von gitarre, bass, piano, orgel und glockenspiel übernimmt, dabei zum teil als chor/satzgesang und so die positive verschrobenheit des gesamtsounds entscheidend prägt.
und wenn 60ties ein thema ist, dann ganz besonders bei dieser art des gesangs mit den silben als langgehaltene bögen über der grundmelodik. und zum thema dynamik und aufbau: alle die, die (siehe vorn) meinen, dass das vor allem einfach heisst: lauter oder sehr viel lauter, werden durch kom eines besseren belehrt: pause, akzent, subtile verdichtung (und bei diesen drei musikalischen mitteln kann besonders der schlagzeuger punkten) sind durchaus auch geeignete werkzeuge, um spannung und dynamik zu erzeugen. und genauso eindrucksvoll wie reine lautstärke, wenn die ohren bereit sind. und da liegt vielleicht die größte gefahr: für vielerlei ohren könnte „berry white“ so dezent klingen, dass es sie einfach nicht erreicht, bei sozusagen zuviel hornhaut auf dem trommelfell durch verzerrer und co. in diesem fall einfach mal ein bisschen vertrauen und einen zweiten, dritten, vierten durchgang wagen; es lohnt sich; versprochen. ggf. auch in dem sinne, dass ein interesse an der vorbildmusik geweckt wird, denn, 60ties zum wiederholtem male, kom beziehen sich, soviel hat das gegenchecken auf der homepage gezeigt, ganz (selbst)bewusst auf filmmusiken der damaligen zeit. um sie, zusammen mit anderen einflüssen, in ihr eigenes ding zu transformieren. das dieses so einen gewissen geist in sich (und nach außen) trägt, ist dann nur konsequent und alleinstellungsmerkmal. cover der CD im schicken denovali vollpappe-aufklappschuber mit einem artwork, dass die luftige stimmung der platte visuell spiegelt (und sich auf dem CD-spiegel visuell fast auflöst...). plus vinyl und als superlimitierte auflage auch als vinyl im handmade-deluxe cover. ...und vielleicht meinen kom aber auch gar nicht barry white, sondern doch nur die weißen beeren auf dem cover (die beim deluxe-cover mit seinem verzicht auf die stereoskopie noch besser kommen...).
schöne grüsse
n