Cobra Starship - Hot Mess (2009/10 Fueled by Ramen)

cobra_mainWenn man das Cover sieht, woran erinnert es einen? Party, Schweiß, Kitsch, 80er, Neon, Versuchung, Laszivität, Ironie? Alles richtig! Die goldene Cobra beißt wieder – ins Hirn, ins Ohr, ins Tanzbein – die volle Attacke liefern Mastermind Gabe Saporta und Cobra Starship mit dem dritten Album "Hot Mess". Sie lassen sich durch Kritiken und Rückschläge nicht unterkriegen, und das finde ich gut so!

Die Band legt gleich spacig-fetzig los mit "Nice Guys Finish Last" – mitwippen unvermeidbar. Ein bisschen 80s, ein bisschen Neuzeit-Tech, einen Gang hochschalten, und so geht's dann auch gleich weiter mit "Pete Wentz Is The Only Reason We're Famous". Dies spielt selbstironisch auf den Fall Out Boy-Sänger an. Die Refrainzeile "Smash it up, smash it up" knallt allerdings ohne fremde Hilfe (na ja, nicht ganz, denn da standen wohl The Damned Pate) recht eigenständig rein – egal wohin.

Ready for the Hit? Hier ist der Ohrwurm "Good Girls Go Bad (featuring Leighton Meester)", wo Gabe Saportas an sich schon geniale Stimme durch Girlie-Chor im Refrain, lustige Soundeffekte und die wunderbare Gastsängerin aus Gilmore Girls noch unterstützt wird. Schön auch die Rapeinlage, die ein bisschen an Beastie Boys-Zeiten erinnert oder so was. Dann – oh Wunder – folgt mit "Fold Your Hands Child", eine softe, säuselige Nummer, die aber irgendwie schön aufgemacht ist.

Zweite Pop-Attacke gestartet durch "You're Not In On the Joke" hat wieder enormes Hitpotential mit großem Gesang und energischen Einlagen. Und wieder ab auf den Tanzflur beim Titel-Track "Hot Mess", Tanzen, Schwitzen und glücklich sein: "I'm lovin it – hell, yes!" Nur nicht wirklich ernsthafte Messages suchen, dann seid ihr hier richtig. Bei "Living In The Sky With Diamonds" klingt mal kurz zeilenweise der "maneater" mit "ohoh, here she comes" an. Bei den nächsten Tracks "Wet Hot American Summer" und "The Scene Is Dead; Long Live The Scene" bleibt der Sound auf dem gleichen Level seicht-poppig mit Background-Chor á la B52s. "Move Like You Gonna Die" treibt dann noch einmal an, und "The World Will Never Do (featuring B.o.B)" schließt etwas getragener gerappt ab.

Cobra Starship vereinen irgendwie 80s Disco, Pop-, Rap- und Rocksounds, gewürzt mit spannend-spaßigen Effekten und Bits and Pieces aus der Musikgeschichte. Irgendwie bekannt, aber doch neu und gewagt. Wie sagt man eigentlich cheesy auf deutsch – kitsch as kitsch can? Aber es ist wohl auch so zu verstehen... Das kann man hier nicht ganz leugnen. Man muss sowas mögen, dann gefällt einem auch Hot Mess. Insgesamt gute Laune-Party-Tanz-Musik mit gelegentlichem Pseudo-Tiefgang und abwechslungsreichen Arrangements.

VÖ für die CD: 29.01.2010

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Links:
www.myspace.com/cobrastarship

Live:
Feb 18 2010,  Köln – Luxor
weitere Termine s. Homepage

Tracklist:
01 Nice Guys Finish Last
02 Pete Wentz Is The Only Reason We're Famous
03 Good Girls Go Bad (featuring Leighton Meester)
04 Fold Your Hands Child
05 You're Not In On the Joke
06 Hot Mess
07 Living In The Sky With Diamonds
08 Wet Hot American Summer
09 The Scene Is Dead; Long Live The Scene
10 Move Like You Gonna Die
11 The World Will Never Do (featuring B.o.B)