Florian Horwath - Speak to me now

Baden gehenMein erster Eindruck: Ein großer, dünner Mann im weißen Anzug singt. Kein Hemd unterm Jacket. Barfuß.

Mir ist nicht bekannt, ob Lou Reed jemals weiße Anzüge trug, aber Harry Belafonte tat es. Und irgendwo zwischen diesen berühmten Männern der U-Musik treibt der Österreicher Horwath durch die musikalische Landschaft, und lässt sein Schaffen gern als Neo-Folk oder Weird Folk bezeichnen. Wichtig zu wissen, dass Sven Regener für "Speak to me now" am Mischer saß und Richard Pappik hinter den Trommeln arbeitete, Element of crime also die flinken Finger gehörig mit im Spiel hatte.

Es ist auch der Regener, der sagt, Florian Horwath und seine Musik seien cool und schön, weshalb ich dachte, es sei angebracht, "Speak to me now" meiner Frau vorzulegen. Die fand Florian aber scheiße, ohne zu ahnen, dass sie damit einem großen deutschen Pop-oder-auch-nicht-Literaten widerspricht.

Neben der Musik Horwaths sticht aber besonders seine Stimme ins Gehör, und das meine ich auch so. Ein hohes Gefistel, das vor allem eins möchte: Zerbrechlich wirken. Wer es nicht merkt, könnte daher meinen, da singt jemand schrecklich schräg und pfeift völlig falsch. Aber es ist halt Weird Folk.

 


Erscheinung: 2010 (12.02.)
Label: Stereo Deluxe
www.myspace.com/florianhorwath
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