Den Pathos haben sie hinter sich gelassen. Jetzt sind sie beim Kitsch angekommen.
4 Jahre Zeit haben sich Dredg für ihr neues Album "The Pariah, The Parrot, The Delusion" genommen. 4 Jahre langes Warten auf ein frisches Album der Band, die beim komplexen Debüt überraschte, beim Zweitwerk berechtigte Hoffnungen auf den neuen, hellen Stern am Prog/Artrock-Himmel weckte und beim dritten zum niveauvollen Angriff auf die Alternative-Charts blas. Jetzt ist es da, und Dredg sind beim Pop angekommen. Klar, das brilliante Schlagzeugspiel, die furios pumpenden Bässe, die atmosphärisch dichten Gitarrenwände und der pathetische, glasklare Gesang lassen einen sofort erkennen, mit wem man es zu tun hat. Aber auf der anderen Seite zeigen sich die Songs deutlich unaufgeregter, und der bisher stets vorhandene Pathos, das abrutschen in esoterische, philosophische Gebiete driftet weiter und landet...in purem Kitsch. Schöner Kitsch zwar, aber Kitsch. Süß und klebrig und wie man an der Rotation von "Information" auf diversen Radiosendern hören kann auch charttauglich.
"The Pariah, The Parrot, The Delusion" ist ein gutes Album. Nicht mehr, nicht weniger. Es erreicht nur nicht die Klasse der Vorgänger und der starke Popeinschlag dürfte bisherige Fans eher abschrecken als verzücken.
P.S.: Wo sich die 4 Jahre Wartezeit übrigens extrem positiv bemerkbar machen: Der Sound ist fantastisch. Gute HiFi-Anlage empfohlen!
Webseite: http://www.dredg.com/
Myspace: http://www.myspace.com/dredg