Kein Hurensohn

Schmyt ist so wie wir das lesen kein Allerweltspopper. Schmyt gibt sich nicht nur Mühe mir der Schreibweise seines Namens, sondern auch mit seiner Musik. Kein Newcomer von vielen, sondern gerade dabei, deutschsprachige Pop-Musik zu verändern. Den Beweis liefert der Berliner erneut ab. Mit der aktuellen Single "Universum regelt", die gleichzeitig der Titeltrack ist des Debütalbums. Das wird am 20. Mai 2022 erscheinen und hinkt Schmyts Popularität doch arg hinterher.
Die Tour zum Album ist überwiegend ausverkauft und der Typ ist bereits im aller Munde. Da hat Schmyt sich richtig hochgearbeitet. Dennoch erinnert "Universum regelt" ein wenig an den Output von Rakede, dessen Leadsänger Schmyt einst war.
Die Latte liegt also hoch und anscheinend ist ganz Deutschland gespannt auf Schmyt. Wir warten ab.

www.instagram.com/derschmyt

Sag Mama

Die Musik ist K.ZIA offensichtlich in die Wiege gelegt. Denn die Mama der jungen Belgierin hatte beachtlichen Erfolg in den 90er mit der Frauenband Zap Mama, die damals als A-capella-Projekt starteten und ein sehr bekannter Name im Bereich der damals so genannten Weltmusik wurden.
K.ZIA treibt sich allerdings heute nicht nur in Berlin rum, sondern auch in gepflegter Soulmusik. Ihr Soul ist angereichert mit Elementen modernen Traps, Hip Hops, R&B und manchmal erkennt man auch Mamas vererbten Afro-Pop. Damit beruft sich die Frau auf Vorbilder von Sade bis Erykah Badu. Ein sehr stilvoller Mix, der sich in den opulenten Videoclips von K.ZIA widerspiegelt, die etwas von Kostümschinken haben.
Sieht man im Video zur aktuellen Single "I got you back". Das Stück gehört zum Debüt-Album von K.ZIA. Das wird "Genesis" heißen und nach Verschiebung im Februar 2022 erscheinen.

www.k-zia.com

Der Junge auf dem weißen Pferd

Es war einmal vor langer Zeit, da sang jemand: Der Junge auf dem weißen Pferd, der kommt nicht mehr. Das sagen wir aber Cosma Joy nicht, weil's auch ein anderes Thema war. Die junge Münchnerin wartet nämlich noch auf den Prinzen. Falls ihr neuer Song "Boy boredom" tatsächlich autobiographisch sein sollte. Cosma Joy sagt zum Song: "Es geht um das Gefühl, wenn niemand da ist zum Küssen, niemand da zum Berühren und das Schlimmste, wenn noch nicht mal jemand da ist, von man träumen könnte."
"Boy boredom" ist wie auch die übrigen Songs der 20-jährigen gutes Songwriting, cool arrangiert, ein bisschen Jazz und etwas Chanson-Feeling. Das alles bringt Cosma Joy zusammen mit einer außergewöhnlich guten Stimme. Klingt durchgängig aktuell, aber auf gewisse Weise auch zeitlos. Derzeit noch unter dem Radar, aber mit dem Potential, vielen Menschen gefallen zu können.
"Boy boredom" ist der Titeltrack der Debüt-EP, die im kommenden April bei Ninety Days Records veröffentlicht werden soll.

www.cosmajoy.com

Techno von Manufactum

Das ist handgefertigter Techno, den uns Elektro Guzzi bereits seit Jahren präsentieren. Das Trio aus Wien kommt ganz ohne Looper und Computer aus, um ihre Version technoider Tanzmusik zu produzieren. In klassischer Rockbandbesetzung orientieren sich Elektro Guzzi am Detroit-Techno und auch an Jazz.
"Prototyp" ist der Auftakt für die Promotion des neuen Albums "Triangle", das im März 22 erscheinen soll. "Prototyp war das Herzstück eines Live-Sets, das wir während der Arbeit am Triangle-Album in unserem Studio in Wien aufgenommen haben. Für uns repräsentiert er die Energie und den Drive, den wir immer anstreben, wenn wir zusammen improvisieren", so die Band über die neue Single.
Ein handgeklöppelter, verzierter und bemalter Techno-Prototyp.

www.elektroguzzi.net

Selbst wenn ich wollte: Nein.

Es beginnt, als hätte die letzte Stunde geschlagen. Und auch danach bleibt der Track "If I could" von das bisschen Totschlag bei dieser Stimmungslage. Düstere Popklänge, getragen von einer heftigen Bassline, dahinter ein Schlagzeug und ein wenig Elektronik. Im Zusammenspiel mit der einzigen Textzeile, die aber scheinbar endlos repetiert wird, ergibt das einen hypnotischen Sound, den die bereits existierenden Exegeten der Band als Ausdruck des Zweifels an der rasanten Welt und der geforderten Dauerpräsenz interpretieren.
Wie dem auch sei, es ist auf jeden Fall eindringlich, was das bisschen Totschlag abliefern. Und steigert die Erwartung an das kommende Album "No Risiko", das die Berlin-Hamburg-Combo  am 11. Februar veröffentlichen will.

www.dasbisschentotschlag.de

 

Macht Fleisch Spaß?

Mindestens die Hälfte der Menschheit war als Teenager äußerlich verpickelt, fühlte sich vor allem innerlich verpickelt und viel zu uncool. Selbst wenn man später eine Kreativagentur leitet oder sieben Sprachen fließend spricht ist man dadurch lebenslang in den Miesen. Der Mangel an Lässigkeit zur falschen Lebenszeit bleibt der psychologische Dispo für immer.
Dieses Dilemma packt Mia Morgan in ihren neuen Song „Teenager“ mit der der hymnischen Zeile „Wär' ich als Teenager cooler gewesen…“. „Teenager“ ist das Erste, was wir aus Mias Debütalbum „Fleisch“ zu hören bekommen. Die erste Auskopplung macht einen etwas poppigeren Eindruck als das, was man von ihrer 2019-EP „Gruftpop“ kannte.
Dennoch: Es bleibt unkonventionell bei Mia, hat eine gewisse Rotzlöffligkeit und ist phasenweise angenehm punkig.
Das könnte extrem Spaß machen, wenn man „Fleisch“ zum ersten Mal in voller Länge zu hören bekommt. Ende April 2022 ist es soweit.

www.instagram.com/mialisamarie