Jack Dalton & the Cactus Boys

Das ist vermutlich der Ostseestrand, an den diese Jungs im neuen Clip gespült werden. Denn Surf sounds finden sich nicht nur in Kalifornien. Jack Dalton und seine Cactus Boys sind nämlich waschechte Kieler und dort im Norden bereits Gesprächsstoff. Mit "¡Ten Cuidado!" ist jetzt die erste Single der Newcomer-Band am Start, von der Debüt-EP "Milkshake robbery", die heute La Pochette Surprise erscheint.
Die EP verfügt über fünf Songs mit surfigen Spaghetti-Gitarren, Garage Sound und zu guter Letzt wurde noch eine Prise Pop und Psych hinzugefügt. Eine echte Partykapelle, diese Cactus Boys!

www.instagram.com/cactus_boys

Eine gute Figur

Ob als Tänzer, Musiker oder Skater. Dino Brandão macht immer eine gute Figur. Obwohl bei ihm irgendwann traurigerweise Multiple Sklerose festgestellt wurde. Das wegzustecken und in Musik umzusetzen wie nun bei seiner ersten Single "Bouncy castle", verlangt höchste Anerkennung.
Für Dino ist die Hüpfburg - bouncy castle - ein Zeichen für die Auf und Abs des Lebens, ein Sinnbild für das Stehaufmännchen. Demenstprechend ist "Bouncy castle" ein Stück geworden, das großartig zwischen Ballade und Tanzfläche schwingt und swingt. Ein fast schon brasilianischer Touch verschmilzt darin mit spacigen Synths und der Gitarre, die den Song über dreieinhalb Minuten trägt. "Bouncy castle" besitzt die Fähigkeit für Trauer und Hoffnung zu stehen, für Gelingen und Mißlingen.
Ein sehr gelungener Start in die Solokarriere, der verbunden ist mit der Freude, demnächst noch viel mehr von Dino Brandão zu hören.

www.dinobrandao.com

Hereinspaziert

Alex Mayr hat ein Händchen für gute Popsongs. Das kann man auf ihrem ersten Album "Wann fangen wir an" aus dem letzten Jahr nachhören. Jetzt wird der Nachfolger "Park" angekündigt. Wiederum gemeinsam mit Konrad Henkelüdeke verbreitet Alex darauf Soundtrackpop, wie die Popakademie-Absolventin ihre Musik gerne selbst nennt.
Die erste Veröffentlichung vom kommenden Album ist der Track "Eingang" und kennzeichnet eventuell eine Weiterentwicklung von Alex' Sound. Kurzzeitig haut einen der Refrain um und am Ende ist man ganz gespannt, wie es bei "Park" weitergeht, wenn man erst einmal den Eingang gefunden hat.

www.alex-mayr.com

 

Hoffentlich bald Frühling

Der neue Song von klebe ist einer dieser Momente, auf die sich zu warten lohnt. Tausend Stunden Radio für umsonst, Spotify abgehakt und dann kommt "Es ist Frühling". Dermaßen unspektakulär, dass die große Gefahr beteht, es zu überhören. Wofür man sich dann aber ohrfeigen müsste.
"Es ist Frühling" ist ein Lied für alle, denen es richtig scheiße geht, denen es mal richtig scheiße ging und für alle, die jetzt noch gar nicht wissen, dass es ihnen mal richtig scheiße gehen wird.
Liza Ohm hat mit der ersten Single ein wahnsinnig beeindruckendes Debüt als klebe abgeliefert. Der Song verpackt wichtige Worte in einer erschreckenden Beiläufigkeit und beschreibt in vier Minuten die Schwierigkeiten depressiver Menschen und deren Begleiter in nahezu umfassender Art und Weise. Am Ende weiß man nicht, ob lächeln oder weinen besser passt. Die Vielfalt der Emotionen, die  "Es ist Frühling" transportiert, ist unfassbar groß. Die Einfachheit des Songs steht der Komplexität der Aussage in genialer Weise gegenüber. Der Song ist eine echte Perle!

www.klebemusik.de

Soeckers sucht Athletiktrainer

Es ist schon besser, dass die die vier Jungs der Münsterländer Kapelle Musiker geworden sind. Für eine Sportkarriere hätte es bei dem ein oder anderen wohl nicht gereicht, wie der neue Videoclip von Soeckers zeigt. Darin laufen die Sportskanonen entsprechend des Refrains "Für dich lauf ich im Leben nicht irgendwo mehr hin" etwa 2 Minuten am Stück einen ebenen Wirtschaftsweg zwischen Feldern und Kraftwerken in der Abensonne entlang. Und das bereitet offensichtlich Probleme bei Einzelnen.
Musikalisch dagegen geben Soeckers richtig Gas. Im Herbst letzten Jahres erst das Debütalbum, jetzt schon wieder neue Songs, von denen "Im Leben nicht" nun als erster Premiere feiert. In Wien unter der Leitung von Wanda-Produzent Paul Gallister eingespielt, manifestiert "Im Leben nicht" den poppigen Indie-Rock britischer Prägung der Band. Der neue Song ist einer von 14 neuen, die bei der Wiener Session entstanden. Es zeichnet sich also ein neues Album als Silberstreif am Horizont ab.

www.soeckers.de

Ein Jambalaya des Ausdrucks

Mit dieser kulinarischen Umschreibung charakterisiert Greentea Peng ihr kommendes Album "Man made", aus dem uns die Britin mit "Kali V2" einen weiteren Auszug serviert. Wer Jambalaya bereits einmal kosten konnte, der weiß, dass dieser Südstaaten-Klassiker mit Einflüssen aus aller Welt eine Aromabombe sondergleichen ist. Wenn Greentea Peng nun ihr Debütalbum damit vergleicht, zeigt es die Ausrichtung von "Man made". In achtzehn Stücken wird Greentea Peng ihre Sicht auf die Welt, auf viele Facetten des Zusammenlebens und einen Einblick in ihr Innerstes geben. Die aktuelle Single "Kali V2" ist daher exemplarisch für das Album.
Die exaltierten Outfits der Künstlerin reflektieren den changierenden Sound zwischen Neosoul, Trip und Hip Hop, Reggae und Ragga. Die entspannten Klänge des Albums resultieren nicht nur aus den Rauchwaren, die Bestandteil jedes Videoclips von Greentea Peng sind, sondern offensichtlich auch aus der Frequenz von 432 Hertz. Die Frequenz, in der "Man made" aufgenommen wurde, was nicht den Gewohnheiten der Musikindustrie entspricht. Das ist "deliberately detuned out of any Babylon standard", wie es GTP selbst beschreibt.
Somit erwartet uns ein extraordinäres, extravagantes Album und ich persönlich halte den 4. Juni, wenn "Man made" das erste Mal auf meinem Plattenteller rotieren wird, für einen Festtag. Deshalb: Fett im Kalender!

www.greenteapeng.net