Redaktionspoll 2011

Foto: Katja Helten Das Jahr geht. Die Lieder bleiben. Und wieder nehmen wir sie mit ins kommende Gewesene - für immer. Die Redaktion hat gegrübelt und gelauscht, verworfen und sich berauscht - an dem, was uns 2011 so um die Ohren geflogen ist. Hier ist das, was gelandet ist.

Dillon - This silence kills
Zurecht abgefeiert und Highlight im Jahr der Popfrau. Die richtige Stimme zur richtigen Zeit.
Camille - ilo veyou
Reduzierter, weniger durchkomponiert als das letzte Album, Stimme fast pur, teilweise collagenhaft. Und "Mars is no fun" beweist endlich: Urlaub im All lohnt nicht.
Feist - Metals
Die vierjährige Pause hat sich gelohnt. Ein Album wie eine Landschaft.
PeterLicht - Das Ende der Beschwerde
Ein Mann, viele Worte: Klangbilder zwischen Gesellschaftskrise und individuellem Fluchtweg: "Begrabt mein iPhone an der Biegung des Flusses..."
Ada - Meine zarten Pfoten
Mein abschließender Beitrag zum Jahr der Popfrau.
machinefabriek - sol sketches filmmusik/zeichenstunde
mimosa - moize schonungslos
n + tzesne - carrissals mit jeder arbeit nähert der interpret sich dem moment, an dem sich ahnungslose/orientierungslose ihrer eigenen unfähigkeit bewusst werden müssen.
hakobune - trace endlos
chihei hatakeyama - mirror endgültig
GusGus - Arabian Horse Zwar sind nicht alle Songs so bewundernswert wie "Within You" (!!!) oder "Selfoss", aber dieses Album muss in die Top 5.
In The Nursery - Blind Sounds Überraschung: "Blind Sounds" ist weniger Soundtrack als gedacht, dafür eine deutliche Hinwendung zu den eigenen Post-Punk-Wurzeln. Tolles Album und ein denkwürdiges Konzert beim diesjährigen Amphi-Festival.
 Peter Murphy - Ninth "Ninth" ist Peter Murphy ohne Schnick und Schnack - stimmgewaltiger Pathos-Pop, munter runtergeschrubbt und kraftvoll wie nie.
Karlmarx - The Karlmarx Project Dank an Lubi fürs Entdecken!
V.A. - Factory Dance - Factory Records 12” Mixes & Rarities Damit ich auch dieses Jahr fünf Alben zusammen bekomme, habe ich mir diese Platte extra noch von meinem Weihnachtsgeld gekauft. Factory Records öffnet sein Archiv und entstaubt Verschüttetes und Vergessenes. Herausgekommen ist eine Zusammenstellung mit frühen Dance-12"-Versionen von Section 25, Durutti Column oder A Certain Ratio die beweist, dass es auch für Post-Punk einen Ausweg aus den dunklen Kellern gab. Doppel-LP mit original Factory Artwork.
Karlmarx - The Karlmarx Project

An der Spitze dieser Rangliste fürs Schaffen von Neuem auf Basis des Alten. Knorke Reminiszenz.

Perfect Giddimani - Back for the first time

In meinen Top5 fürs simple Rückbesinnen auf das, was Jamaika musikalisch groß gemacht hat. "I'n'I burn Babylon to the highest bomboclaat degree".

Flo Mega – Die wirklich wahren Dinge

Hat sich den Platz hier verdient für neue Hoffnung im deutschen Soul. Danke!

Ce'Cile - Jamaicanization

Mein Vierer in den Fünfen. Fürs Erwachsenwerden. Respektables Altern.

General Elektriks - Parker Street

Gehört hier hin fürs Pop hören dürfen, ohne sich schämen zu müssen. Anspruch trifft Spaß.

N.R.F.B. - Nuclear Raped Fuck Bomb

altpunx wirken verwirrend losgelöst

Zwei Tage: Ohne Schnupftabak - In Anbetracht Der Dinge erfrischend unbekannte punkband
Krautbomber -  II

energiegeladen und ohne kompromisse in die weichteile

Zounds - Redemption Of Zounds, The altmeister des anarcho-postpunk 30 jahre später ohne peinlichkeiten
Psychic TV - Psychic TV And White Stains At Stockholm 1990/ Jarman Themes/ Live Dancetria, New York City Nov. 17, 1983/ Unreleased Rarities für liebhaber der anfänge

messebasse III „ame“

das versprechen von noise: ...und dann doch völlig jenseits davon.

birds of passage „winter lady“

alicia merz aka birds of passage lebt in einem sounduniversum, das wiedererkennbarkeit und verführung aufs intensivste bündelt.

birds of passage „without the world“

eine art von singer-songwriter-drone-folk-space-out-trip

signalsundertests „nascent“

bisweilen gibt es so etwas wie die grenzen der worte. „nascent“ ist so ein fall.

indignant senility „consecration of the whipstain“

die büchse der pandora.