Die Tanzfläche brennt!

soul central workitoutStellt euch einen schönen Piano House Track der 80er vor, der versucht einen Disco Song zu kopieren. Das ist die Beschreibung von "Work it out", die uns das Duo Soul Central zu ihrem neuesten Track liefern. "Work it out" ist ein Tanzflächenkracher allererster Güte, der neben den beschriebenen Einflüssen tief im Soul der 60er und 70er verwurzelt ist. Das mag auch an der Mitarbeit von Gospelsängerin Jennifer Wallace und den Leuten von West Loop Chicago liegen. Doch vor allem anderen liegt es an der Kernkompetenz von Paul Timothy und Matt McKillop aka Soul Central, die jetzt schon seit 20 Jharen blitzsauberen House verkaufen.
"Work it out" ist nun frisch bei Tru Thoughts veröffentlicht und schickt sich an, ein weiterer classic cut von Soul Central zu werden. Das sind sechs ganz coole Minuten, die ihr euch hier anhören könnt. Und unbedingt solltet!

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In nassen Anzügen

Ein Händchen für feine Synthie-Pop-Songs beweisen Dote aus Essen. Dort, wo in der Vergangenheit mit Dampfhammer und Schrämmlader Kohle und Stahl bearbeitet wurden, verschreiben sich die vier Jungs von Dote dem verträumt-melancholischen Pop mit verschärftem Gitarreneinsatz. Dass Dote der Vergangenheit nicht ganz entkommen können, beweist der Clip zum neuen Song "Bedroom", der mit ehrlicher Ruhrgebietsromantik aufwartet, wie beispielsweise der hübsch-hässlichen Mülheimer Innenstadt. Darüber hinaus aber einen echt tanzbaren Sound besitzt, den man derzeit leider nicht gemeinsam abfeiern kann.
"Bedroom" ist eine weitere Veröffentlichung aus der dritten EP, die für das kommende Frühjahr geplant ist. Es wäre den Jungs zu gönnen, wenn sie dann mit der EP im Gepäck durch die Lande ziehen könnten.

www.dotemusic.com

Seid mit den Middle Kids

Prägnante Gitarren und dieses charmante Retroflair zeichnen die Middle Kids aus. Spätestens nach der 2019-EP "New songs for old problems" ist die australische Band vielen als gute Adresse für gepflegten Indie-Rock bekannt. In ihrer Heimat hat sich das noch schneller herum gesprochen. Dort füllte das Trio nach kurzer Zeit bereits Hallen jeder Größe.
"R U 4 me?" folgt nun als erste Single nach der letztjährigen Veröffentlichung. Ein energiegeladener Song, der trotzdem diese gewisse Melancholie in sich trägt, welche als Markenzeichen der  Middle Kids taugt. Denn trotz krachenden Drums und teils brachialen Gitarren transportiert "R U 4 me?" eine Botschaft von Einsamkeit in Gemeinschaft und der Suche nach dem Platz, an den man gehört.
Diesen Platz suchen die Middle Kids in Coronazeiten genauso wie viele viele andere Bands. Für einen kurzen Augenblick findet die Band ein Plätzchen im Eveleigh Paint Shop, einem verlassenen Kaufhaus in Sydney. Dort wird ein Konzert der Middle Kids aufgezeichnet, welches heute per Stream in die ganze Welt geht. Tickets dafür gibt es hier.

www.middlekidsmusic.com

 

Das ist Felin

Das neue Stück "Heroes & villains" ist ganz eindeutig Felin. Diese Künstlerin steht für eine extravagante Verbindung von Akustischen und Visuellen. Der neue Clip ist mysteriös, cineastisch und ausdrucksstark. Doch was einen wirklich mitnimmt ist die wahnsinnig druckvolle Gitarre, die den gesamten Song in höchste Höhen trägt.
"Heroes & villains" ist die Ankündigung des gleichnamigen Albums, das die Frau aus Stockholm im nächsten Jahr veröffentlichen will. Darkwave-Düsterpop, den Felin gerne als "distorted pop" verkauft und der ihre Botschaft von Frauenrechten, Waffengewalt, Ungerechtigkeiten und überhaupt dem Guten und Bösen dieser Welt transportiert.
Wer jetzt aufgrund äußerer Merkmale und Herkunftsangaben trotzdem noch an Marie Fredriksson und Roxette denkt liegt also völlig falsch. Oder nicht?

www.thisisfelin.com

Kunst und Glam und Wein und Boule

Es besteht der Verdacht, dass der Clip zu Strœms aktueller Single "Come close" im privaten Archiv von Peter Neururer entdeckt wurde. Ihr wisst schon: Der Fußballlehrer, der so viele Ruhrgebietsclubs mit seinem Fußball und seinen Sprüchen drangsalierte.
Und wo Neururer nach Meinung vieler bereits ist, genau da wollen Strœm mit ihrer Musik hin: Zum Kult. Dieser Art-Rock mit Jazz und 60es Einflüssen ist prädestiniert, ein veritabler Kultgegenstand zu werden.
"Come close" ist die Singleauskopplung aus der Debüt-EP von Strœm mit dem Titel "Wine & Boule". Das maximal optimierte Werkepos der vier Hamburger ist in der letzten Woche bei La Pochette Surprise erschienen und soll bitteschön "in die Spitze des Art Rock vordringen", wie die Musiker ankündigen. Na ja, mit Bescheidenheit wird man nicht reich. Davon kann auch Peter Neururer ein Lied singen.

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Träume sind Schäume, sagte meine Omma

"Im Wesentlichen ist es wie das Testament eines Eskapisten über den Wunsch, die Souveränität über seine Gedanken zu erlangen", sagt die Künstlerin zu ihrem Song "I'll probably be asleep". Wenn ihr das jetzt auf Anhieb verstanden habt, müsst ihr ein fürchterlicher Streber sein. Ob das auch für Anika Ostendorf gilt, weiß ich nicht, aber der Vorname lässt das Schlimmste vermuten.
Aber reden wir doch jetzt endlich über die Musik von Hachiku, das Pseudonym hinter dem Anika steckt. Hachiku hat bereits eine Menge hinter sich. In den USA geboren, aufgewachsen im rheinischen Dansweiler und nun in Melbourne zu Hause. Ein Lebensweg wie ein Traum, sieht man mal von Dansweiler und dem Mitwirken in einer Ford-Betriebskapelle ab. Das Herumreisen und die Jetlags haben vermutlich zu diesem Dreampop geführt, mit dem uns Hachiku verwöhnt. Hachiku selbst nennt es Bedroom-Pop, wenn Synthies auf einfallsreiche Gitarren und Drum-Machines treffen.
"I'll probably be asleep" ist die erste Veröffentlichung aus dem gleichnamigen Debütalbum von Hachiku, das die Frau am 13. November auf den Markt bringen wird. Sollte ihr nicht verschlafen!

www.hachikumusic.com