Vor nix fies

Das ist eine echte Premiere! Nicht nur, dass Make boys cry ihr erstes Album "Glass cannon" vorstellt. Dieses Album mit astreiner Neoklassik erscheint morgen bei Audiolith in Hamburg. Damit erweitert das berüchtigte Label seinen Roster in eine ganz unerwartete Richtung.
Denn die junge Pianistin Make boys cry orientiert sich eher an Künstlern wie den Grandbrothers oder Ralph Heidel und so gar nicht an bisherigen Audiolith-Größen wie ClickClickDecker, Feine Sahne Fischfilet oder Olli Schulz. Hut ab, Audiolith!
Und so klingen bei der ersten Single "Skip me" Piano, Streicher und Trompeten im Einklang mit digitalen Bässen und erschaffen einen vielschichtigen Sound, für den der Begriff Neoklassik nicht erfunden wurde, aber wie Arsch auf Eimer passt. Gemeinsam mit dem beeindruckenden Video lässt Make boys cry ein Gesamtkunstwerk entstehen, das bei Audiolith einen ungewöhnlichen, aber den richtigen Platz findet. Da macht sich große Freude breit bei den Freunden der unkonventionellen Klänge.

www.instagram.com/makeboyscry

 

Die Offenbarung Swutschers

swutscher unterm baum coverKommt und geht in Scharen, ihr armen Sünder, auf dass ihr gerockt werdet!
Die Weihnachtsmänner um Sascha Utech bringen dafür eine oblatengleiche Scheibe auf den Markt, mit der ihr euch die erste Corona-Weihnacht im Namen des heiligen Rock'n'Roll dennoch gemütlich machen könnt. Rechtzeitig zum Fest hat die Hamburger Kapelle Swutscher eine Weihnachts-EP fertig gestellt. Die Jungs versprechen, dass "Unterm Baum mit Swutscher" jede Raclette-Orgie in Schwung und euch durch die dunkle Zeit bringt.
"Unterm Baum mit Swutscher" könnt ihr euch auf der bandcamp-Seite der Band downloaden. Kostenfrei oder aber gegen eine kleine Spende. Habt Erbarmen!

www.swutscher.bandcamp.com/album/unterm-baum-mit-swutscher

 

Endlich wieder scheiße benehmen

Der Bandname Viagra Boys kann einem durchaus in den falschen Hals geraten. Was sehr schade wäre, verpasste man doch diese außergewöhnliche Band um Sebastian Murphy. Die Viagra Boys liefern kerzengeraden Postpunk mit Saxophon und sind zudem für weitere Überraschungen gut. Wie beispielsweise die beiden Clips zu den neuen Songs "Ain't nice" und "Creatures", die in einer Fortsetzungsstory die Verwirrtheit eines penetranten Front-Asis visualisieren.
In der Hauptrolle natürlich Sebastian Murphy, der erklärt: "Als wir diese Songs schrieben, hatte ich gerade eine lange Beziehung hinter mir, nahm jeden Tag Drogen und benahm mich wie ein Arschloch", was sehr schön in den Videos rüberkommt.
"Ain't nice" und "Creatures" gehören zum neuen Album der Schweden, das "Welfare Jazz" heißt, um weitere Unklarheiten zu kultivieren. Genau wie die Synchronschwimmerinnen im Video. Herrlich, wenn man im ersten Augenblick nicht weiß, woran man ist. "Welfare Jazz" kommt am 08. Januar. Schade, wäre ein so schönes Weihnachtsgeschenk.

www.vboysstockholm.com

Ich geb Gas, ich will Spaß

Auch wenn das Debütalbum von Olympia "Auto" heißen wird, ist das oben genannte Zitat aus einem NDW-Klassiker keineswegs das Motto der Band. Olympia hat zwar unverkennbar Elemente der Neuen Deutschen Welle im Sound. Doch soll das auf keinen Fall an Markus oder Fräulein Menke erinnern, diesen Songs aus dem "Schreckens-Ghetto jener entsetzlichen NDW-Ü-50-Partys",wie die Hamburger meinen.
Die Band orientiert sich mehr an dem damaligen Output von Extrabreit, oder auch Grauzone und Fehlfarben. Dieser Sound wird von den Jungs geschickt getuned und auf das Niveau von 2020 gehoben. Daher sind Olympya Songs moderne Popmusik, die vermutlich nur die gebrechlichen 50er an die NDW erinnert, wenn sie im SUV zu einer der schrecklichen Partys fahren.

Das Debüt "Auto" erscheint im Februar 2021 bei Audiolith. Also, schreib dein Leben auf ein Stück Papier und warte bis die Zeit vergeht.

www.olympya.de

Ist das schön!

Fast tut es körperlich weh. Es entfahren einem tonnenweise Stoßseufzer beim Betrachten des Clips zum neuen Song von Dope Lemon. Gemeinsam mit Freunden, Sommer am See, Bier und Sonne. Das gibt es tatsächlich noch?
Dazu serviert Dope Lemon ein schmachtendes Stück Soul über Verlieben und Verliebtsein. Meine Güte, alles so lang her..."Kids falling in love" ist vielleicht der Silbersreif am Horizont dieses seltsamen Jahres. Vier Minuten des Vergessens auf einer Seebühne, die ihren Namen wirklich verdient.
Der Mann ist offensichtlich voller Hoffnung, denn zur Veröffentlichung der neuen Single gibt er drei Live-Termine in Deutschland für das kommende Jahr bekannt. Mensch, das wär's...Sollte es im Juni tatsächlich so weit kommen, geben wir natürlich rechtzeitig Bescheid.

www.dopelemon.com

Müssen wir wieder Häuser besetzen?

Rafael Triebel wohnte und arbeitete einst in der Coppistraße in Berlin-Lichtenberg. Bis man ihn dort rauschmiß. Dieses Gentrifizierungserlebnis am eigenen Körper hat Triebel nun in seinem ersten Song unter dem Namen CoppiCat verarbeitet. "In der Coppistraße" ist ein bitteres, ein wütendes Stück, das vom Schlagzeug unermüdlich angetrieben wird.
Dabei hört sich der Song manchmal an, als wäre CoppiCat gleichzeitig auch copycat. "In der Coppistraße" erinnert phasenweise immer wieder an den Output des Hamburgers ClickClickDecker oder auch an die Lyrik eines PeterLicht. Was doch ganz gute Referenzen sind...
Die Single ist das erste Ding aus der für's kommende Frühjahr geplanten EP. Davor wird noch eine weitere Single von CoppiCat erscheinen. Das alles bei CoppiCat Records. Das wird richtig gut, macht euch keinen Kopp!

www.instagram.com/coppicat_music