Die junge Frau aus London ist 2011 bekannt geworden mit ihrem Cover des The Calling Stücks "Wherever you will go". Damit wurde dann Werbung für Tee gemacht. Gibt es einen stilvolleren Karrierestart für eine Britin?
Jetzt arbeitet Charlene an ihrem Debütalbum, das bei Peacefrog Records im Januar 2019 veröffentlicht werden soll. Die Songs des Albums sind in ihrer Wohnung in Südlondon aufgenommen. Miss Soraia ist eine Stimme und eine Gitarre, im Wohnzimmer nimmt sie überwiegend in einem take auf, verzichtet auf nachträgliche Bearbeitung und verschmäht selbstverständlich Autotune. Das klingt alles sehr authentisch und ist sehr herzig.
Die Frau, die klingt wie ein Earl Grey in feinem Porzellan bei Sonnenaufgang am Meer stellt jetzt den Song "Where's my tribe" ins Schaufenster.
Wir können nichts weiter tun als bis nächsten Januar warten und am besten Tee trinken.
ClickClickDecker am Arsch der Aufmerksamkeiten
Vier Jahre hat er uns allein gelassen. Jetzt ist der Hamburger Jung zurück. ClickClickDecker ist nun nicht mehr auf sich gestellt, sondern ein Trio und legt "Mandelika" vor. Nach einem massiven Intro aus Harmonium, Drums, Gitarren und brutzelnden Effektgeräten startet der Song wie ClickClickDecker uns verlassen hat. Melancholie begleitet von der Gitarre mit Texten, die um drei Ecken schließlich hallo sagen. "Mandelika" ist der Vorbote für das kommende, 13 Stücke umfassende Album "Am Arsch der kleinen Aufmerksamkeiten", das am 16. November bei Audiolith erscheint. Und im kommenden Frühjahr geht es dann Tour durch Deutschlands kleine Clubs.
Das sind gute Nachrichten. Sehr gute!
Romeo und Anastasia - Bang bang
Bang Bang Romeo ist ein Trio aus Sheffield, das aus dem Gitarristen Ross Cameron und Schlagzeuger Gartland, aber besonders aus Frontfrau Anatasia "Stars" Walker besteht. Gerade eben ist die Single "Shame on you" und die gleichnamige Debüt-EP auf den Markt gekommen. Da ist 'ne Menge Soul drin, richtiges Feuer oder wie Stars meint: "Harte Arbeit, Leidenschaft, kompromissloser Glaube an uns selbst und eine Menge Spaß." Yep, "Shame on you" bekommt man nicht mehr so schnell aus den Gehörgängen, wenn es einmal drin ist.
Das erste Album soll am Jahresende in den Regalen stehen. Schöne Aussichten!
Laute Wasser sind...The Dirty Nil
Nächste Woche kommt das zweite Album von The Dirty Nil. Es heißt "Master volume" und ist es etwa ein wenig ruhiger als der Vorgänger "Higher power"? "Es ist weniger ein Sprint und mehr ein Stolzieren", ist das Statement zum neuen Werk von Sänger Luke Bentham, der euch auch auf "Master volume" immer noch schön anbrüllt, wie beispielsweise bei der ersten Single "Bathed in light"
Der Power-Dreier aus Ontario hat den Sound etwas fetter gemacht, damit er auch in Stadien zur Geltung kommt. Denn so selbstbewusst sind die Jungs, Stadientouren anzupeilen, und zwar nicht nur als Opener wie in den letzten Jahren sondern als Headliner. Deshalb wurde "Master volume" vom erfahrenen Alt-Rock-Architekten John Goodmanson produziert, der bereits unzähligen, hochkarätigen Indie-Rock-Acts den richtigen Sound verpasste. Jetzt klingen The Dirty Nil zu melodisch und muskulös, um rein punkig zu sein, aber zu rau und verwirrt, um als straighter Pop durchzugehen. Gute Voraussetzungen für den großen Durchbruch.
Kranke Show mit TedLo
Seine erste Single "Lemonade" hat TedLo bereits als Auftritt in einer trashigen Musiksendung im Stile der 70er/80er inszeniert. TedLo geht diesen Weg weiter und veröffentlicht nun seine gesamte Debüt EP "Lemonade" in Form dieser TV Show. Er schlüpft dabei in die Rolle des schmierigen Moderators Bedlow Driscoll, sowie in die der drei auftretenden Liveacts, welche die Tracks der EP performen.
Das ist unterhaltsam und gibt gleich mal einen schönen Einblick in das musikalische Schaffen des Mittzwanzigers aus dem beschaulichen Sommerset, wo er als Komponistensöhnchen mit viel Musik aufwuchs.
Daniel Brandt auf Holz und Beton
Hört ihr auch das leise Raunen, wenn jemand Brandt Brauer Frick erwähnt. Die drei Berliner Musiker haben sich einen großen Namen gemacht in diesem Raum, der irgendwo zwischen den Polen Neoklassik und Techno liegt. Diesem Genre bleibt Daniel Brandt auch mit seinem zweiten Solo-Album treu. Beim Londoner Label Erased Tapes wird Brandt am 12. Oktober "Channels" veröffentlichen und hat sich damit die Aufgabe gestellt, die Essenz von Minimal Music in einen verspielten Kontext zu setzen.
"Flamingo" geht als erste Single und Aufwärmer fürs Album raus. Viel Klavier in vier Minuten, Synthies, Geigen und Gitarren, Schlagzeug, Posaune aufgenommen auf Holz- und Betonfußboden. Tanzmusik für Intellektuelle.