vier seiten vinyl live impro vom incubate in tilburg, aufgenommen am 21.09.2014; klingt nach schwerer kost, erst recht, wenn man erfährt, dass tatsächlich 8 leute gleichzeitig daran beteiligt waren.
stephen o‘ malley „fuck fundamental pigs“
finally das soloalbum von stephen o‘ malley, auf das alle interessierten gewartet haben.
sunn o))) „kannon“
barmherzigkeit, das ist laut der linernotes die bedeutung von „kannon“ im ostasiatischen kulturkreis.
my disco „severe“
alles überflüssige weglassen, auf den punkt kommen. immer wieder benutzte willensbekundungen, wenn es darum geht, etwas wirklich herauszuarbeiten; etwas eigenes. dass aber selbst die reduktion noch immer weiter getrieben werden kann und sich, statt des erreichens des nullpunkts, quasi wie nach einer black-hole passage in die dahinter liegende gegenwelt plötzlich etwas neues auftun kann, beweisen my disco mit ihrem viertling "severe" reichlich eindrucksvoll.
Die Erde ist eine Scheibe
Aus Dortmund kommt ein neues Magazin, in dem es sich nur um Vinyl und dieses um sich selbst dreht. Mint heißt das Blatt, das heute zum ersten Mal erscheint. Und wer sich fragt, warum das Ding heißt wie ein Kaugummi, der sollte sich einfach die erste Ausgabe kaufen und zum Plattenkenner aufsteigen. Der Begriff Mint - in Kreisen der Schwarzen-Scheiben-Jünger ein feststehender Ausdruck - bezeichnet den 1a-Zustand einer Schallplatte. Entspricht in etwa dem scheckheftgepflegt der Autohändler.
Ob Autohändler zum Kundenkreis von Mint zählen werden, ist fraglich. Womöglich Oldtimerverkäufer, die ihre Objekte mit ähnlich gefühligen Worten beschreiben wie die Mint-Reaktion die Ausgabe 1: "Das innige Verhältnis zur LP ist dabei nicht nur dem oftmals angeführten „besseren Sound“ geschuldet. Vinyl zu hören ist viel mehr. Es geht um das Ritual, die LP vorsichtig aus dem Sleeve zu ziehen und aufzulegen, den Plattenteller auf 33 oder 45 rpm zu justieren, die Platte sorgsam mit der Bürste zu reinigen und behutsam den Tonarm aufzusetzen. Es geht um das...
radare „im argen“
mancher stil, manches (sub-)genre ist so derartig von einem einzigen künstler geprägt, dass es schwer fällt, noch raum für andere mit ihrer sichtweise zum gleichen thema zuzulassen…
ganz einfach, weil geprägt hier eher mit „besetzt“ konkretisiert werden kann. bzw. meist einfach auch wird. und sich natürlich eigentlich die frage zu stellen hätte, wer hier in welchen fällen festlegen kann / darf, dass das jeweilige thema mit diesem einen projekt / band etc. eben besetzt ist. und in anderen fällen dann nicht; fällen, in denen es hunderte ähnlich agierender geben „darf“. aber, noch erstaunlicher, scheint es tatsächlich so zu sein, als dass sich im fall einer solchen besetzung eine hohe zahl der hörer über genau diesen fakt einig ist… warum auch immer.