acht punkte allein für das cover. mindestens. französische spät-jugendlich-rotzigkeit inklusive autobedingten retrocharme. extrapunkte, auch wenn dieses cover überhaupt nicht zur musik passt. oder doch, aber schlicht keine hinweise gibt, was uns erwartet. oder eben die falschen fährten legt; richtung garage oder so.
J-Felix ist glücklich mit Funk
„Ich höre oft, die 80er waren für nichts gut, aber für den Funk war es eine fantastische Dekade", sagt Joe F Newman. Und das sagt wiederum viel über Joe F Newman und seine Musik. Die veröffentlicht er unter dem Namen J-Felix. Gerade eben hat er bei Tru Thoughts in Brighton unterschrieben. Das spricht für sich. Noch aussagekräftiger ist allerdings seine erste Veröffentlichung auf dem britischen Label. Heute kommt J-Felix' digitale Single „101 reasons" auf den Markt. Neben dem Titeltrack enthält die Single noch zwei weitere Stücke. Und das ist alles verdammt funky. Der Mann arbeitet nahezu ohne Samples, sondern spielt die meisten Instrumente selbst ein, singt und fügt anschließend alles zu sehr groovigen Funktracks zusammen, die zwar den Geist der 80er aufweisen, aber genauso eine gewichtige, elektronische Komponente.
„101 reasons" ist natürlich nur der Vorgeschmack auf J-Felix' Breitseite Komplettfunk auf voller Albumlänge, die bei Tru Thoughts für dieses Jahr vorbereitet wird.
Das hypnotische Wuppertal der großen Brüder
Es hört sich so gar nicht nach quietschender Schwebebahn an, der Track "Wuppertal" von den Grandbrothers. Er ist eher das Resultat von zwei Jahren Arbeit, in denen Erol Sarp und Lukas Vogel ihre Klangforschungen weiter in Richtung Minimal, Ambient, IDM und Techno trieben. Das Debütalbum "Dilation" erscheint Ende März und die Songs darauf beginnen oft als minimalistische Patterns bestehend aus zwei oder drei Tönen, die immer weiter variiert und mit Klavierakkorden unterlegt werden, bis schließlich cineastische Soundscapes entstehen. Klassisch und innovativ, expressiv und emotional, dabei immer mit einem Bein auf den Tanzflächen der Clubs.
Man könnte fast meinen, dass die Beiden eigentlich zu Denovali Records gehören, stellt man doch eine Seelenverwandtschaft mit Künstlern wie Poppy Ackroyd, Piano Interrupted und Carlos Cipa fest, die beim Essener Label unter Vertrag sind.
Grandbrothers unterbreiten euch im Vorfeld der LP-Veröffentlichung ein unschlagbares Angebot: Den kostenlosen Download von "Wuppertal". Kann man nicht ablehnen, darf man nicht ablehnen, sollte man keinesfalls ablehnen.
Foto: Jonas Lindström
poppy ackroyd „feathers“
poppy ackroyd, mitglied des hidden orchestra, mit ihrem zweiten soloalbum. ...und über allem liegt ein hauch von entrücktheit: dies ist vielleicht die treffendste beschreibung der gesamtstimmung eines albums, dass melancholische wie auch (zumindest tendenziell) fröhliche motive gleichermaßen besitzt, seine verbundenheit zur hauptband(?) nicht leugnet, aber wie schon sein vorgänger „escapement" (auch denovali records) seine eigene identität besitzt.
yodok iii "the sky flashes, the great sea yearns"
yodok iii ist mittlerweile eine feste gruppe geworden, bestehend aus kristoffer lo (elektrifizierte tuba und flugabone, einer art basstrompete) und tomas ja?rmyr (schlagzeug; beide zusammen das ursprüngliche duo yodok aus norwegen). seit dirk serries das duo mit seiner gitarre zum trio erweitert hat, firmiert die gruppe offiziell als yodok iii; etwas verwirrend, wenn die ersten beiden platten des vormaligen duos yodok jeweils "yodok i" und "yodok ii" hießen und die dritte, dann schon mit dirk serries, "yodok iii". hier also nun die die zweite trio-vö als 4 track / 2 lp auf der von dirk serries kuratierten "a new wave of jazz" serie auf tonefloat.
dikeman / serries „cult exposure“
die „tonefloat sessions" haben dirk serries ja schon einmal mit einem bläser zusammengeführt, unter seiner damals noch aktiven fear falls burning identität mit theo travis (querflöte / saxophon); die aktuelle begegnung mit john dikeman ist da allerdings definitiv anderer tobak...