Rauschhafte Kelela

kelela hallucinogenWer Björk als Fan gewinnt, kann das nicht mit schnöden R&B erreicht haben. Und das ist Kelelas erste EP „Hallucinogen“ auch nicht. Zwar bewahrt die US-Amerikanerin das Erbe des 90er R&B und spart auch in den Videos nicht mit dem von damals bekannten Laufstegambiente und Sex-Appeal. Doch Kelela erweitert die R&B Elemente beträchtlich mit dröhnenden Beats, eiernden Loops, schriller Elektronik und krassen Technopassagen. Abgesehen vom lockeren „Rewind“ bieten die übrigen fünf Tracks von „Hallucinogen“ komplexe Arrangements und manchmal fast psychedelische Sounds. Begleitet von Kelelas schmachtendem Gesang verdreht einem das sofort den Kopf. „Hallucinogen" ist bereits seit Oktober auf dem Markt, heute wird das Vinyl veröffentlicht.

bersarin quartett „III“

BersarinQuartett III kleindas cover friert einen moment unbestimmter dramatik ein, rot erleuchtetes aufwallen von wolkenbergen. und illustriert damit ganz perfekt die stimmung der dritten vö des bersarin quartett, deren melancholisch verwehte kompositionen sich trotz aller innewohnenden schichtungen und mikro-verschiebungen, trotz des durch sie ausgelösten gefühls von sich endlos ausdehnenden soundseen in denen die hörer sich verlieren könn(t)en, vielmehr durch ganz punktgenau und fokussiert gesetzte kompositorische wie instrumentale zutaten auszeichnen; eine besondere meisterschaft des bersarin quartett, die sich nicht zuletzt darin zeigt, dass es sich bei dieser vielschichtigen musik nie in vordergründiger verspieltheit oder dem abarbeiten vermeintlich notwendiger, etüdenhafter schichtungen verliert…

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Rüfüs - Die Pöpbänd aus Üstralien

Als Deutscher muss man sich für vieles schämen. Doch auf unsere Umlaute können wir stolz sein. Denn nur wenige besitzen so etwas. Wenn sich nun eine Band aus Australien Rüfüs nennt, zeugt das vermutlich von einer gewissen Liebe zu Deutschland, was für Künstler aus Ozeanien gegenwärtig nicht unüblich ist.
Die drei Rüfüsse haben sich daher auch in Berlin-Friedrichshain niedergelassen. Das deutet hin auf Coolness, nicht auf übertriebene Hipness. "Am Ende unserer Tour durch Europa beschlossen wir, für zwei Monate in Berlin zu bleiben", erinnern sie sich. "Wir richteten uns in einer Wohnung in Friedrichshain ein Studio ein und verkrochen uns vor dem kalten Wetter in Deutschland und schrieben das neue Material". Unterbrochen wurden die Songwriting- und Aufnahme-Sessions lediglich von Club- und Konzert-Besuchen in der deutschen Hauptstadt. Die aktuelle Single "Like an animal" klingt nach feinem Eleoktropop. Man sollte sich aber nicht zu sicher sein, ob das auch für das im Januar 2016 erscheinende Album "Bloom" zutrifft.

emerge + unii „distant glow“

Emerge Unii Distant GlowKLEINeine der ultralimitierten attenuation circuit vös, die in einem steten fluss erscheinen, aufgrund ihrer stückzahl aber nur wenige erreichen (können).

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toy bizarre / emerge „toy bizarre / emerge“

Toy Bizarre Emerge Toy Bizarre EmergeKLEINsplit und kollaboration zugleich: emerge, das zentrum des hiesigen attenuation circuit und toy bizarre aus frankreich, beide projekte seit langem in der experimantalszene unterwegs, hier mit einer quasi zeitreise auf vinyl: und eigentlich geben schon die coverbilder und die des inlay alle hinweise zur entstehungsgeschichte.

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Das Rehlein in Jazz-Lautschrift: Relaén

Durchzogen von klassischen Passagen und Ambient-Momenten formt Relaén einen organischen Sound, der das Kopfnickergefühl von MPC-Beats und jazzigen Grooves vereint und durch Einflüsse von Hip Hop und Neo-Soul punktet. So entstehen aus verträumten (Rehlein eben) und vertrackten Bausteinen abwechslungsreiche Arrangements, in denen der Gesang von Olivia Wendlandt eingebettet und auch vom Saxophon umwoben ist. Mit Lyrik direkt aus der Seele über Leben, Liebe, Leid und Abstraktes, so dass ein Stück auch mal "Hol mal Bier jetzt" heißen darf. Das Album „Twines“ ist Musik, die zum zurücklehnen einlädt.

Das Album ist hiermit ausdrücklich empfohlen und gibt es bei bandcamp. Zum Antesten das Video zu "Confusion of emojones".