08/06 Sounds like Sugar Festival, Herne

sls plakatJa, Herne hat einen Schloßpark. Und der liegt da nicht nur in der Sonne rum, sondern wird im Sommer auch bespielt. Anfang Juni findet dort erstmals das Sounds like Sugar Festival statt. An einem Samstag präsentieren die Veranstalter regionale und nationale Acts. Und wer es für ungewöhnlich hält, dass Herne ein Schloß mit Park hat, wird es vermutlich für noch unglaublicher halten, dass der Veranstalter der Fachbereich Kultur der Stadt ist.
Jawoll, im Ruhrgebiet bewegt sich was. Für's Debüt hat die Stadt sich einen ganz exquisiten Headliner erwählt: Ätna aus Leipzig spielen mitten in Herne. Und vielleicht, ganz vielleicht, verstaubt die Sonne tief im Westen bei diesem vulkanischen Auftritt.

www.soundslikesugar.de

05/06 MARY JANE LEACH in der Kunst-Station Sankt Peter, Köln

rM LeachDie US-amerikanische Komponistin Mary Jane Leach entwickelte während ihres „composer-in-residence“-Aufenthalts in Köln 1989 das Werk „Pipe Dreams“ als strukturierte Improvisation für die damalige Orgel in Sankt Peter.
In den frühen 2000er Jahren wurde diese Orgel anhand einer Konzeption von Peter Bares grundlegend modernisiert und erweitert. Seitdem ist sie bekannt als ein Meilenstein modernen Orgelbaus. Durch die beibehaltene Zweiteilung des Instrumentes in eine Haupt- und eine Chororgel, die sich an den gegenüberliegenden Enden des Kirchenraumes befinden, lassen sich auch räumliche Effekte der vielfältigen Klangfarben und Spezialregister realisieren.

Die Aufführung von „Pipe Dreams“ in Sankt Peter bringt nach 35 Jahren das Werk von Mary Leach an seinen Ursprungsort zurück.

www.reihe-m.de
www.sankt-peter-koeln.de

Foto: Wanda Detemmerman

28/05 PIETRUSZEWSKI / MÖBIUS / BELFI im Jaki, Köln

rM moebiusDie Pulsarsynthese ist eine unter dem Oberbegriff „Microsound“ bekannt gewordene Synthesetechnik und erzeugt eine komplexe Klangmischung zwischen Infraschallpulsationen und Audiofrequenzen. Sie ist die Spezialität von Marcin Pietruszewski. Er veröffentlichte 2020 die CD-Produktion „New Pulsar Generator Recordings Vol.1“ (Fancyyyy) und präsentiert seit 2022 international in Live-Konzerten die „New Pulsar Generator Recordings Vol.2“.
Der Multiinstrumentalist Guido Möbius (Foto rechts) und der Schlagwerker Andrea Belfi stehen für eine Kombination von Elektronik, Feedback, Akkordeon, Gitarre und Schlagzeug. Gerade live wuchert und pulsiert es, atmet, verweilt im Hypnotischen, irrlichtert, zerfällt beinahe und beschleunigt dann wiederum auf high speed.

www.stadtgarten.de
www.reihe-m.de

Foto: Manuel Miethe

24/05 KELLY MORAN beim approximation Festival, Düsseldorf

kellymoranKelly Moran ist eine Suchende am Klavier. Sie kombiniert den klassischen Ansatz am Klavier mit dem experimentellen. Dadurch haben sie viele Menschen auf der Liste und das völlig genre-unabhängig. Kelly hat gerade ihr neues Album "Moves in the field" auf dem Markt. Für dieses Album arbeitete sie mit dem Disklavier von Yamaha, das ihre Möglichkeiten und Kompostionen nochmals erweitert hat.
Beim approximation-Festival in Düsseldorf tritt sie in einem coolen Gesamtsetting auf. Und auch wenn Kellys Auftritt lediglich auf eine Stunde begrenzt ist. Es wird sich lohnen.

www.approximation-festival.de
www.kellymoran.warp.net

Schwarz-Weiß

Seit 2007 stehen The Ruffcats für gediegenen Bandsound. Diese Funksouljazzband hat unzählige Künstler und Künstlerinnen begleitet und eindrucksvoll den Rücken gestärkt.
Nun haben sie sich nicht zum ersten Mal mit RAH zusammen getan. Der nigerianische Rapper ist inzwischen in Berlin zuhaus und hat sich dort einen Namen gemacht. The Ruffcats und RAH haben aus sporadischer Zusammenarbeit ein Albumprojekt gemacht. Das Debütalbum "Orile to Berlin" von RAH & The Ruffcats wird im Sommer bei Sonar Kollektiv erscheinen.
"Agidi" ist die erste Single daraus und es ist eine echte Granate geworden. Hier verbindet sich die Klasse der Ruffcats mit dem Talent von RAH zu unwiderstehlichem Afrofunk in kutiesker Ausprägung. Also wirklich: Wenn das Fela, der Godfather des Afrobeats, noch hören könnte, wäre er neidisch. Und würde vermutlich The Rufcats zu seiner Hausband machen.
Das Video in Berliner s/w-Ästhetik tut sein Übriges und macht "Agidi" zu weitaus mehr als einem Appetithäppchen für das kommende Album.

www.ruffcats.de

Maske auf

Die Maske geht immer im Musikbusiness. In der langen Reihe von Kiss, Sido und Cro tritt uns nun Diaspora in ihrer selbstgewählten Anomymität gegenüber. Die Newcomerin hat vermutlich reichlich Gründe für eine Maske vor ihrem Gesicht. Als Gastarbeiterkind ist sie in fremden Welten groß geworden, kämpfte schon immer mit traumatischen Erfahrungen von Gewalt und verarbeitet dieses krude Erwachsenwerden nun in ihren Songs.
Wie in der Debütsingle "Eiskalt". Drohende Beats begleiten eiskalte Lyrics und kontrastieren gekonnt mit Diasporas eher zart anmutender Stimme. Das geht tiefer als nur ins Ohr. "Eiskalt" ist ein sehr intensiver Track, der nun die erste EP der Berlinerin ankündigt. Die EP "Panik" soll dann am 22. November ins Haus stehen.

www.instagram.com/diaspora_offiziell