Wer sein Album "Die Bredouille" nennt, wirkt ein bisschen merkwürdig. Solche Menschen gehen brausen, wenn sie duschen und stellen sich ein Kofferradio in die Küche auf die Anrichte. Das alles passt einfach zu Helgen, dieser Indie-Band aus Hamburg, die doch besser Musikkapelle heißen sollte. Also, diese langhaarigen Krachmacher kündigen ihr zweites Album an. Und das ist verdammt spannend. Was kommt nach dem großartigen Debüt "Halb oder gar nicht"?
Man weiß es nicht so genau. "Woran hat es gelegen" erscheint ein wenig dramatischer im Sound und in der Lyrik als noch 2017. Das Understatement und die Lakonie des Erstlings ist von gestern. Das ist schade. Doch jetzt ist der Weg frei für mehr. Und mehr hat Helgen ganz viel zu bieten. Die Band macht den nächsten Schritt und das Gelaber vom schwierigen zweiten Album ist Schrott.
Hier ist ganz viel Vorfreude angesagt. Nirgendwo eine Bredouille.
Es ist kein neues Konzept. Seit den 80er haben befreundete Musiker immer wieder lokale Musiken mit europäisch-amerikanischem Pop gemixt. Was Rabii Harnoune und V.B.Kühl nun machen geht genau in diese Richtung.
Es gibt Alben, die müssen so heißen wie sie heißen. Dazu gehört auf jeden Fall "Lucid dreaming" von Domus, das kürzlich bei Astronaut Recordings erschien. Die acht nahezu instrumentalen Tracks der Band sind schlicht ein Traum. Hier wird sakrale Schwere von sphärischer Hypnose abgelöst, olle Synthies geben sich die Klinke in die Hand mit clubtauglichen Beatbrettern und pedalgetriebenen Gitarrensounds.