Camille - Music Hole (Virgin)

CamilleDie Times bezeichnete sie bereits als die andere First Lady von Frankreich - nicht weil sie sich ebenfalls im Umfeld von Supersarko delektiert, sondern aus reiner Sympathie, Zuneigung, ja Liebe. Die Franzosen lieben Camille nahezu bedingungslos - besonders das urbane, gleichermaßen nach Sinn, Progressivität und Authentizität lechzende BoBo-Publikum und intellektuelle Selbstverwirklichungsmilieu. Bei uns ist Camille (noch) in erster Linie als die Stimme von Nouvelle Vague bekannt. Das wird sich mit „Music hole" jedoch ändern - auch wir werden sie lieben. Gibt sie uns doch den Glauben an die instrumentelle Vielfalt der Stimme zurück, ohne in Don't-worry-be-happy-Volkstümelei oder so genannte A-capella-Männergesangsvereinsriten zurückzufallen.
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Rainer Von Vielen – Kauz (Motor)

Rainer von Vielen zieht am SchrottWenn die Ambient-, Drone-, Emo- und Indie-Fraktion der Redaktion eine Platte scheiße findet, müsste sie eigentlich im totalen Mainstream schwimmen. Aber wir wissen schließlich mittlerweile: Indie ist schon seit langem der neue Mainstream, irgendwie gewollt - mal gewollt ideenlos, mal gewollt langweilig, mal gewollt anders, ein wenig verkrampft eben. Und damit so ziemlich das Gegenteil dieser Platte. Die explodiert vor Ideen, Esprit, Emotion und gesellschaftlicher Wut und bläst einen schlicht aus der vermeintlichen Mitte an den Rand des drogenfreien Rausches. Und kehrt doch auf sanften Wegen zurück ins Elysium.

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Sun Eats Hours – Ten Years (2008 Rude Records)

Sun Eats HoursSun Eats Hours aus mediterranen Gefilden, die auf eine erfolgreiche internationale Karriere im Punkrock Business zurückblicken können, gibt es schon fast 10 Jahre. Sie haben dies als Anlass genommen eine special Edition, ein wahres Prachtpaket mit jeder Menge Musik und massig Zusatzmaterial, in Europa herauszubringen. In Japan lief dieser Release mit enormem Erfolg, und sollte nun auch Fans in Europa erfreuen dürfen.

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Rhaatid – Rhaatid (2008 Rockwerk Records)

Rhaatid - roots rock reggaeZu Beginn eine kleine Definition: "Rhaatidit's a Jamaican word (patois) meaning something like 'exceptional', 'hot' or even 'sensational'. There is no proper translation for it but it is an expression of acknowledgement, which for sure suits this band well."
Man könnte auch sagen "Rastafari meets Rock" – so oder ähnlich könnte man die Fusion Rhaatid vielleicht bezeichnen, aber es soll nur eine Idee geben, denn es wird der Komplexität der Musik dieser Formation nicht gerecht. Bei dieser Band macht der Reggae mindestens 50 % Einfluss – hauptsächlich durch zwei jamaikanische Musiker vertreten – aus, weitere Unterstützung kommt aus dem Kasachstan und aus dem Ruhrgebiet tatkräftig an der Gitarre und an den Reglern im Studio. Die Musik behält trotz aller vielseitigen Einflüsse eine temperamentvolle, ursprünglich-karibische Note. Sowohl Rhythmus als auch Texte zeigen diese Wurzeln deutlich und glaubhaft. Nicht zuletzt ist dies dem charismatischen Frontmann und Bassisten Rough House zu verdanken.

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nadja “thaumoradiance“

nadja “thaumoradiance“/“bliss torn from emptiness“/“magma to ice“/“thaumogenesis“/“trinity“  herzlich willkommen zur zweiten nadja-massenkritik und, obwohl ich es wirklich versucht habe, hier so einiges zusammenzufassen, um der lawine herr zu werden; ihr wisst oder zumindest vermutet es ja zurecht: längst nicht alles kann hier beachtet werden, bei dem output...

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