
Camille - Music Hole (Virgin)

Wenn die Ambient-, Drone-, Emo- und Indie-Fraktion der Redaktion eine Platte scheiße findet, müsste sie eigentlich im totalen Mainstream schwimmen. Aber wir wissen schließlich mittlerweile: Indie ist schon seit langem der neue Mainstream, irgendwie gewollt - mal gewollt ideenlos, mal gewollt langweilig, mal gewollt anders, ein wenig verkrampft eben. Und damit so ziemlich das Gegenteil dieser Platte. Die explodiert vor Ideen, Esprit, Emotion und gesellschaftlicher Wut und bläst einen schlicht aus der vermeintlichen Mitte an den Rand des drogenfreien Rausches. Und kehrt doch auf sanften Wegen zurück ins Elysium.
Sun Eats Hours
aus mediterranen Gefilden, die auf eine erfolgreiche internationale Karriere im
Punkrock Business zurückblicken können, gibt es schon fast 10 Jahre. Sie haben
dies als Anlass genommen eine special Edition, ein wahres Prachtpaket mit jeder
Menge Musik und massig Zusatzmaterial, in Europa herauszubringen. In Japan lief
dieser Release mit enormem Erfolg, und sollte nun auch Fans in Europa erfreuen
dürfen.
...eigentlich kommt hier keiner mehr drauf, dass das nur mit gitarren gemacht ist. | ![]() |
Zu
Beginn eine kleine Definition: "Rhaatid
– it's a Jamaican word (patois) meaning
something like 'exceptional', 'hot' or even 'sensational'. There is no proper translation for it but it
is an expression of acknowledgement, which for sure suits this band well."
Man könnte auch sagen "Rastafari meets Rock" – so
oder ähnlich könnte man die Fusion Rhaatid
vielleicht bezeichnen, aber es soll nur eine Idee geben, denn es wird der
Komplexität der Musik dieser Formation nicht gerecht. Bei dieser Band macht der
Reggae mindestens 50 % Einfluss – hauptsächlich durch zwei jamaikanische Musiker
vertreten – aus, weitere Unterstützung kommt aus dem Kasachstan und aus dem
Ruhrgebiet tatkräftig an der Gitarre und an den Reglern im Studio. Die Musik
behält trotz aller vielseitigen Einflüsse eine temperamentvolle,
ursprünglich-karibische Note. Sowohl Rhythmus als auch Texte zeigen diese
Wurzeln deutlich und glaubhaft. Nicht zuletzt ist dies dem charismatischen
Frontmann und Bassisten Rough House
zu verdanken.
herzlich willkommen zur zweiten nadja-massenkritik und, obwohl ich es wirklich versucht habe, hier so einiges zusammenzufassen, um der lawine herr zu werden; ihr wisst oder zumindest vermutet es ja zurecht: längst nicht alles kann hier beachtet werden, bei dem output...