Ralph Heidel // Homo Ludens - Moments of resonance

heidel moments coverKeine Schönwettermusik, aber immer herzerwärmende Kompositionen.

Ralph Heidels Kind hat viele Namen. Am häufigsten wird diese Art der Musik Neoklassik gerufen. Aber auch Namensschöpfungen wie Chambertronica, Jazztronica oder Neosymphonik schwirren durch den Raum. Welche Bezeichnung und warum Ralph Heidel für seine Musik bevorzugt, wissen wir nicht. Aber sind Namen nicht Schall und Rauch?

In puncto Schall jedenfalls kombiniert der 25-jährige mit seinem siebenköpfigen Ensemble Homo Ludens zeitgenössische Kammermusik mit Electronica. Um es kurz zu machen: Ralph Heidel bringt klassische Kompositionen mit echtem Wumms im Tieftonbereich zusammen. Subtile Harmonien und Streicherpatterns kontrastieren mit Drum & Bass wie zum Beispiel bei dem großartigen "The flood". Oder das nicht minder beeindruckende "Blurred idiosyncrasy", welches barocke Streicher und geile, manchmal an Dubstep erinnernde Bässe sowie einen funkigen Basslauf zusammen wirken lässt.

"Moments of resonance" wartet mit unglaublich vielen Details auf, weil "Kadiköy shimmer" bespielsweise eher jazzig rüberkommt und im Gegensatz dazu "Sweet dark moves" mit seinen menschlich-maschinellen Beats den Hörer in Nähe von Herzrhythmusstörungen treibt. Musikalisch Vorgebildete werden darüber hinaus Heidels Spielereien mit Arpeggios, Glissandos, Pizzicatos und wasweißich erkennen und sich daran sicherlich erfreuen können.

In jedem Fall wird man sich mit "Moments of resonance" beschäftigen müssen. Und zwar nicht auf dem Balkon mit einem kalten Bier in der Hand. Eben keine Schönwettermusik.

Erscheinung: 2018 (07.12.)
Label: Kryptox
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