The Black Seeds - Fabric

blackseeds fabricUnterschätzt den Pop Reggae nicht!

Auch das sechste Studioalbum der Neuseeländer kommt zunächst ganz locker daher. Oberflächlich betrachtet poppt "Fabric" vor sich hin mit mit seinen sanft wummernden Basslines, dem Dancehall im Schongang, nostalgischen Abstechern in den Funk und charakteristischen Aphorismen der Wohlfühlmucke ("this special kind of feeling" oder "I like the music playing all night long"). Der Pop fährt dem Reggae so manches Mal in die Parade und das Album wandert schnell in die gedanklich dafür vorgesehene Schublade.

Doch spätestens der Titeltrack macht irgendwann deutlich, dass The Black Seeds auch ein bisschen Grauzone können. So ist "Fabric" ein dunkel dräuender Dubtune, der die anspruchsvolle Seite des Albums repräsentiert, den tiefer gelegten Teil.

Man könnte meinen, das 2017-Werk der Band um die Frontleute Weir und Weetmann ist ein unentschlossenes Album. Allerdings im besten Sinn. Eben ein Black Seeds Album. Es eignet sich zur Untermalung beim Kartoffel schälen, aber - mit mehr Aufmerksamkeit belohnt - zeigt es reichlich Facetten.

Man glaubt es kaum: Auch Pop Reggae kann Stil haben. "Fabric" ist der lebendige Beweis.

Erscheinung: 2017 (08.09.)
Label: Proville Records
www.theblackseeds.com