World minus Öko.
Als Chris Franck und Patrick Forge vor ungefähr 20 Jahren als Da Lata zusammen kamen, war die Weltmusikszene zumindest in Deutschland noch fest in der Hand der Birkenstockträger, was sicher einige vom Genuss extrem guter Musik fernhielt.
Seit mehreren Jahren ist nun zu beobachten, dass World Music im Zuge der um sich greifenden Globalisierung keine Nische mehr im internationalen Popbusiness ist, sondern integraler Bestandteil aller Musikrichtungen. In diesem Sinn haben sich auch Da Lata entwickelt.
Es war fast 10 Jahre still um die beiden Londoner. Jetzt legen sie endlich wieder ein Album vor. „Fabiola" ist eine sehr coole Mischung aus souligen, funkigen, rockigen Elementen vor dem afrobrasilianschen Hintergrund, für den Da Lata immer bekannt war. So ist „Ronco da Cuica" von knalligem Afro-Funk geprägt während „Deixa" dieser typisch brasilianische Zuckerhut-Jazz ist, der einem vor Allem wegen der Vocals von Jandira Silva noch lange im Ohr bleibt.
Das hervorragende Instrumental „Places we go" bietet Dennis Rollins schön viel Platz für seine Jazz-Posaune. Gleichen Raum bekommt das Saxophon von Finn Peters in „Monkeys and anvils", das durch den spoken word Charakter phasenweise an den Soul eines Barry White erinnert. Westafrikanisches kommt bei „NYJ" nicht zu kurz und belebt das Vorurteil, dass offensichtlich jeder Malier Meister der zwölfsaitigen Kora ist, wie in diesem Fall Diabel Cissokho.
Zudem besitzt „Fabiola" einen ganz feinen Sound, der darauf zurück zu führen ist, dass Da Lata weitgehend auf digitale Spielereien verzichtet. Das führt zu hochgradig entspannten 42 Minuten und maximaler Kurzweiligkeit. Respekt! „Fabiola" ist ein sehr gelungenes Comeback von Da Lata.
Erscheinung: 2013 (18.10.)
Label: Agogo Records
www.dalatamusic.com