
oder in 7 worten: auf den punkt / kompakt / konzepttreu / atmosphärisch / packend.
„addis“ beginnt mit einem chant-gesang von gastmusikerin kate ramsey und setzt mit dieser faszinierenden stimmung zwischen in sich ruhend und bevorstehendem aufbruch gleich die eckpunkte, die „advaitic songs“ bis zum ende durchgehend bestimmen sollen; bass und schlagzeug bauen eine reduziert-federnde grundlage und überlassen dem gesang und den beiden celli von jackie perez graz und lucas chen weitestgehend den raum. dazu vereinzelte pianotöne und sogar mal so etwas wie eine gitarre... und: die einführung von diesen kurzen melodien, harmonisch meist absteigend, ganz einfach, aber mit um so mehr suchtpotenzial; auch das ein merkmal, das alle fünf „advaitic songs“ in unterschiedlicher ausprägung besitzen.
„state of non-return“, das „heavy“ stück mit soundmässig gedoppelten bass (zwei verschiedene distortions!), dem typischen gesang von al cisneros und einem emil amos in hochform. plus dem auslauf in eine streicherdominierte coda mit soundtrackcharakter.
„gethsemane“ bildet dann so etwas wie den dreh- und angelpunkt des albums: auf einem gefilterten bassloop basierend, hört sich dieses stück zunächst an wie der blick von der klippe über eine wüste, die dann unter der führung von al cisneros entschlossen, aber angesichts ihrer gefahren doch auch vorsichtig / verhalten durchquert wird. und auch „gethsemane“ endet in einem arabisch klingenden streichereinsatz, nachdem sich der bass in ein treibendes, wie loopartig wiederholtes motiv gefunden hat.
was den einsatz der mittel betrifft ähnlich fokussiert, was das arrangement betrifft reduzierter: „sinai“, basierend auf einem statischen droneartigen loop, durch die rhythmik und den drängenden gesang aber dennoch fast treibend kontrastiert...
„haqq al-yaqin“ bündelt noch einmal alle zutaten und setzt vollen streichereinsatz blockartig gegen den freigestellten gesang; das alles getrieben durch einen vollkommen reduzierten rhythmus ... am ende dann fast wie ein ganzes ensemble arabischer musiker... (und außer den bereits genannten sind das, verteilt über die gesamte vö: robert aiki aubrey lowe, jory fankuchen, lorraine rath und homnath upadhyaya)
wie om die „advaitic songs“ live bringen werden wird sich noch zeigen; als platte bilden sie eine homogene geschichte mit suchtcharakter, gerade wegen der melodien, die so klingen, als ob jede neue die motive der vorangegangenen einfach aufgreift und weiterentwickelt. dazu die trotz der vielen zutaten unglaublich offen klingende produktion und (zumindest auf dem vinyl) der ultra-low-end sound... schwer zu toppen, als vö, als band / eigene liga; definitiv.
schöne grüße
N