Breton - Other people's problems

breton_otherpeoplesproblemsUrsprünglich gegründet, um Filme zu machen, ist Breton augenblicklich eher ein Musikprojekt. Hört man die Jungs nun singen, kann man nur hoffen, dass es Stummfilme werden sollten.

Doch der Gesang ist nur nebensächlich bei Bretons Debüt „Other people’s problems“ und passt sowieso zur Aussage der Londoner hinsichtlich ihres Werks: „Mehr Punk geht nicht“! Um nicht unnötig in die Irre zu führen, muss aber gesagt werden, dass es sich bei „Other people’s problems“ nicht wirklich um Punk-Musik handelt. Breton kann man mit Punk in Verbindung bringen, weil ihre Unkonventionalität punkartige Züge besitzt.

Ansonsten handelt es sich mehr um schwere Elektronik, holprige Beats und haufenweise Samples von Pop bis Progrock. Die fünf Männer aus der Südlondoner Hausbesetzerszene schreiben sich auf die Fahnen, Bestehendes zu zerstückeln und die Einzelteile nach eigenem Gusto wieder zusammen zu setzen. Neben elektronischen Beats und Bässen gibt es deshalb auch immer wieder klassisch anmutende Streicher und Harfen zu hören, für die der Düsseldorfer Hauschka verantwortlich war. Den letzten Schliff erhielten die Aufnahmen dann in den isländischen Studios von Sigur Ros. Derartiges name-dropping bietet sich bei Breton zur Charakterisierung ihrer Sounds an, um sich nicht im Uferlosen zu verlieren.

Breton haben allerdings ihre Filmerei nicht aus den Augen verloren, sondern verschmelzen die Musik und ihre filmischen Ambitionen zu einem Gesamtkunstwerk in den Live-Shows. Ziel ist, „die Leute auf eine interessante Art in Unruhe zu versetzen“. Solltet ihr euch zum Kauf der CD entschließen, wird das besonders für eure Nachbarn gelten. Other people’s problems eben.

Erscheinung: 2012 (30.03)

Label: Fat Cat Records
www.bretonbretonbreton.blogspot.com
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