Mamas Gun - Routes to riches

mamas_gun_routesIst der Versuch, mit seiner Musik richtig Kohle zu verdienen, eigentlich verwerflich? Es scheint ein wenig so, sagt doch selbst Bandleader Andy Platts, es ginge letztlich nicht darum, einen goldenen Vertrag an Land zu ziehen, sondern darum, ein Lebenswerk zu schaffen.

Mamas Gun haben alles getan, um diesem Anspruch mit ihrem Debütalbum gerecht zu werden. Es ist für einen Erstling erstaunlich ausgereift, was bestimmt auch damit zu tun hat, dass große Namen wie Jack Joseph Puig und Bob Ludwig für Mix & Mastering zuständig waren. So ist "Routes to riches" ein ein Soul-Funk-Knaller geworden, bei dem sich nicht nur der Bandname an populären Vorbildern orientiert ("Mamas gun" ist Erykah Badus 2000er Album), sondern jeder Song bekannte Größen ins Gedächtnis ruft. "Finger on it" erinnert an Jamiroquai, "Psycho territory" meint man bei Prince schon einmal gehört zu haben und überhaupt hat jeder Song das Zeug dazu, täglich im Radio laufen zu können. Hinzu kommt die ausgewogene Komposition zwischen Uptempo-Nummern und Balladen. "Routes to riches" ist nahezu perfekt.

Nahezu. Was dem Album fehlt, sind die Ecken. Etwas, das beispielsweise die Bandnamensinspiration Erykah Badu besitzt. Ein wenig Wahnsinn, eine Prise Provokation.

Deshalb scheidet Mamas Guns Debüt aus für Schräghörer und Querdenker, ist aber für jeden geeignet, der einfach schöne Musik für den Nachhauseweg nötig hat. "Routes to riches" ist zumindest für die Band vermutlich die passende Richtung auf der Straße zum Reichtum. Und ist doch auch gar nicht schlimm, oder?


Erscheinung: 2010 (06.08.)
Label: Candelion
www.mamasgun.co.uk 
Kaufen im unruhr-Popkulturshop.