Gold und Mettbrot - Mettwillen von Gold Roger

Der Dortmunder Rapper Gold Roger wurde von Melting Pop Music aus dem Internet weggecastet und mit einem Vertrag fürs Kölner Label ausgestattet. Dort erscheint nun auch die Single "Mettwillen", die vom Produzenten-Duo Dienst & Schulter aus Köln-Kalk produziert wurde. Sehr anspruchsvolle Lyrics, doper Beat...es gab schon schlechtere Debüts.

"Mettwillen" steht nun auch zum kostenlosen Download zur Verfügung:

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J-Felix ist glücklich mit Funk

j-felix 101reaons klein„Ich höre oft, die 80er waren für nichts gut, aber für den Funk war es eine fantastische Dekade", sagt Joe F Newman. Und das sagt wiederum viel über Joe F Newman und seine Musik. Die veröffentlicht er unter dem Namen J-Felix. Gerade eben hat er bei Tru Thoughts in Brighton unterschrieben. Das spricht für sich. Noch aussagekräftiger ist allerdings seine erste Veröffentlichung auf dem britischen Label. Heute kommt J-Felix' digitale Single „101 reasons" auf den Markt. Neben dem Titeltrack enthält die Single noch zwei weitere Stücke. Und das ist alles verdammt funky. Der Mann arbeitet nahezu ohne Samples, sondern spielt die meisten Instrumente selbst ein, singt und fügt anschließend alles zu sehr groovigen Funktracks zusammen, die zwar den Geist der 80er aufweisen, aber genauso eine gewichtige, elektronische Komponente.
„101 reasons" ist natürlich nur der Vorgeschmack auf J-Felix' Breitseite Komplettfunk auf voller Albumlänge, die bei Tru Thoughts für dieses Jahr vorbereitet wird.

J-Felix bei soundcloud

Das hypnotische Wuppertal der großen Brüder

grandbrothers1Es hört sich so gar nicht nach quietschender Schwebebahn an, der Track "Wuppertal" von den Grandbrothers. Er ist eher das Resultat von zwei Jahren Arbeit, in denen Erol Sarp und Lukas Vogel ihre Klangforschungen weiter in Richtung Minimal, Ambient, IDM und Techno trieben. Das Debütalbum "Dilation" erscheint Ende März und die Songs darauf beginnen oft als minimalistische Patterns bestehend aus zwei oder drei Tönen, die immer weiter variiert und mit Klavierakkorden unterlegt werden, bis schließlich cineastische Soundscapes entstehen. Klassisch und innovativ, expressiv und emotional, dabei immer mit einem Bein auf den Tanzflächen der Clubs.
Man könnte fast meinen, dass die Beiden eigentlich zu Denovali Records gehören, stellt man doch eine Seelenverwandtschaft mit Künstlern wie Poppy Ackroyd, Piano Interrupted und Carlos Cipa fest, die beim Essener Label unter Vertrag sind.

Grandbrothers unterbreiten euch im Vorfeld der LP-Veröffentlichung ein unschlagbares Angebot: Den kostenlosen Download von "Wuppertal". Kann man nicht ablehnen, darf man nicht ablehnen, sollte man keinesfalls ablehnen.

Foto: Jonas Lindström

Hach...Sonnenuntergang am Meer

Peaking Lights aus Los Angeles hat sich an einen Remix des derzeitigen King of Cool - Bart Davenport - gewagt. Vergriiffen haben sie sich dabei an Barts Track "Girl gotta way". Davenport sehnsüchtige Gitarren sind hier stellenweise ersetzt von loungigen Synths und leicht dubbigen Spielereien. Es wird aber keineswegs der schmusige Charakter des Originals zugekleistert. Nein, das sind entspannte Beats im California-Feelgood-Style.

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Der Lavendelwurm übt Synchronschwimmen

lavenderworm synchronized swimmingZwischen Nickerchen und Landarbeit sind die fünf Tracks von Lavender Worm entstanden. So will es die Legende. Irgendwo in Finnland beschäftigt sich Juhani Marjanen nämlich mit dem Anbau von Beeren und elektronischer Musik. Juhani ist eigentlich Mitglied von Yöt. Auf dem Label Raha & Tunteet veröffentlicht er nun aber als Lavender Worm seine erste Solo-EP. Die heißt "Synchronized swimming" und hört sich phasenweise an wie kaputte Spielkonsolen, betrunkene Almdudler, verstopfte Panflöten und beleidigte Kartenlesegeräte, bietet aber auch gewitzte Synthies und Samples. Großarftig ist beispielsweise das Stück "Hot barbeque", welches wildes Geplucker mit Bossa Nova Samples verknüpft.
Die EP hört sich zunächst überdreht an, nach der Reifezeit in Ohr und Hirn überzeugt der Sound auf "Synchronized swimming" allerdings durch seine ernsthafte Konzeption und die ausgeprägte Catchiness. Ich ziehe meinen Hut vor diesem finnischen Beerenbauern.

www.soundcloud.com/lavenderworm

Zum Tanzen geht Goethe in den Club

Es ist ein vom Goethe-Institut unterstütztes Projekt. 50 DJs aus zehn Städten in Europa und Afrika trafen sich zur Debatte um globale Clubmusik. Dabei heraus gekommen ist die Compilation "Ten cities", auf der 17 Tracks die Unterschiede und Gemeinsamkeiten europäischer und afrikanischer Clubkultur beleuchten. Aber "Ten cities" ist mehr als ein nebeneinander von europäischen und afrikanischen Clubtracks, es ist nicht "exotistische Weltmusik-Folklore oder westliche Popmusik mit Ethnosamples – sondern furiose urbane, zeitgemäße Clubmusik", wie es Florian Sievers sehr treffend für die liner notes des Albums zusammenfasst. Anspieltipp ist das Stück "Choborops" von Dirty Paraffin feat. Hannes Teichmann.

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