Tschebberwooky - Still wooky

tschebberwookyDie steirische Band Tschebberwooky kommt aus einer Zeit, in der Reggae europäischer Herkunft noch untrennbar mit Yogi-Tee, selbstgestrickten Ringelsocken und Öko-Rastas verbunden war.

Anno domini 1997 erblickte die Kapelle das Licht der Welt und beim Hören des aktuellen Albums "Still wooky" erscheint es, als hinge die Erde seitdem unbeweglich in den Seilen. Tschebberwooky setzen für ihren vierten Longplayer weiterhin bedingungslos auf Wohlfühl-Roots und Stimmungs-Ska.

"Still wooky" wirkt nun aber, als hätten die neun Österreicher nicht einmal mehr die Power, zumindest ihr altbewährtes Konzept adäquat umzusetzen. Nur mit einigem an Kamillentee schafft man es, dass einem diese Platte nicht allzu krass auf den Magen schlägt.

Songs wie "Forbidden fruits" gelingt es eben gerade, eine Stimmung wie beim Osterfeuer am Sorpesee zu transportieren. "My queen" hinterlässt den Hörer fassungslos und was soll das Intro von "Warn dem" mit Westerngitarre und Pferdewiehern? Viele Arrangements erinnern eher an Laubsägearbeiten und so wundert es nicht, dass auch gelegentliche Dancehallpassagen mega hölzern wirken.

Nee, Leute...man kann Tschebberwooky wohlmeinend Prinzipentreue attestieren. Doch "Still wooky" treibt diese Treue zu weit und so wird sehr deutlich, dass bei der Reggae-Heimatkapelle null Entwicklung groß geschrieben wird. Und das seit 20 Jahren.

Einziger Lichtblick ist der Album-Opener "Sibanye", der mit der Acapellagruppe Nobuntu aus Zimbabwe eingespielt wurde. Das trägt aber niemanden durch das ganze Album. "Still wooky" in seiner Gesamtheit geht höchstens noch als Kirchentagsreggae durch.

Erscheinung: 2016 (16.09.)
Label: Wooky Music
www.tschebberwooky.com